Geocacher retten am Rothsee Muscheln
24.11.2019, 17:29 Uhr007, Urmerle oder auch Herkules2016. So lauten beispielsweise ihre Namen, wenn sie als Geocacher unterwegs sind. Normalerweise suchen sie dann mithilfe von GPS und Koordinaten so genannte Geocaches. Das sind kleine Behälter, die jemand anderes versteckt hat und in denen sich üblicherweise ein Logbuch und auch Tauschgegenstände befinden. Doch diesmal stellten sich die Geocacher ganz in den Dienst der Umwelt: Zusammen mit dem Fischereiverband Mittelfranken taten sie etwas gegen die Dreikantmuschelplage an den Uferbereichen des Rothsees.
Denn vor einigen Jahren wurde im Rothsee die artfremde Dreikantmuschel eingeschleppt. Diese gelangte vom Schwarzen Meer über die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal zu uns. Seit fast zehn Jahren vermehrt sie sich nun explosionsartig und verdrängt immer mehr die heimischen Muscheln.
Um der Muschelplage Herr zu werden, wird der Rothsee jedes Jahr abgesenkt, um die Dreikantmuschel erfrieren zu lassen. Bei niedrigen Temperaturen stirbt aber nicht nur die Dreikantmuschel, sondern auch die heimische Malermuschel.
Deshalb sammelten die Geocacher, zusammen mit den freiwilligen Helfern des Fischereiverbandes Mittelfranken, die heimischen Malermuscheln an den frei liegenden Uferbereichen ein. Anschließend wurden diese mit einem Boot im tieferen Wasser des Rothsees wieder ausgebracht. Insgesamt konnten an diesem Tag über 15.000 Malermuscheln umgesetzt werden.
Eventteam hatte eingeladen
Dem Ruf des Rother Eventteams waren insgesamt 61 Geocacher gefolgt. Die meisten kamen aus dem Landkreis Roth, aber auch aus Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim, Bamberg, Regensburg, Augsburg, Ingolstadt und sogar Schleiz. „Dass die Leute von so weit her anreisen,
kommt nicht von ungefähr“, so Bernd Bachmann vom Eventteam Roth. Denn mittlerweile habe man sich einen Namen weit über die Landkreisgrenzen hinaus gemacht.
Seit 2015 schon veranstaltet das Eventteam Roth solche Aktionstage, bei denen Themen wie Gewässerökologie, Vogelschutz, Naturschutz, Artenvielfalt und Abfallbeseitigung aufgegriffen werden.
Einen besonderen Dank richtete Bernd Bachmann an Manuel Wirth und Willi Baier vom Fischereiverband Mittelfranken, die die organisatorische Seite mit den beteiligten Ämtern übernahmen. Außerdem dankte er Lena Buckreus, der Leiterin der Umweltstation Rothsee, für die Überlassung der Räumlichkeiten.
Die abschließenden Dankesworte sprach Landrat Herbert Eckstein. Er überbrachte dem Eventteam Roth einen kleinen finanziellen Beitrag, der anschließend gleich für das leibliche Wohl der Teilnehmer verwendet wurde.
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