Gredl fährt künftig öfter
2.12.2019, 19:00 UhrDer Bus verbindet in den Sommermonaten an den Wochenenden und an Feiertagen Hilpoltstein, Thalmässing und Greding und führt damit die Gredl-Zugverbindung in den südlichen Landkreis fort.
Die Freizeitlinie des VGN richtet sich an Touristen, wurde in den vergangenen Jahren aber immer seltener genutzt: Im ersten Jahr, 2017, fuhren 1300 Fahrgäste, 2018 waren des nur noch 967, heuer 580. Genauso halbierte sich auch die Zahl der beförderten Fahrräder.
Trotzdem empfahl der Ausschuss für Energie, Umwelt, Wirtschaft und Regionalentwicklung des Kreistages die Weiterführung der Linie um nochmal drei Jahre bis November 2022 – die Kommunen Hilpoltstein, Thalmässing und Greding hatten sich dafür ausgesprochen. Das wird den Landkreis 40 000 Euro kosten, die gleiche Summe teilen sich nochmal die Kommunen.
Warum die Nutzerzahlen der Linie so eingebrochen sind, darüber konnte Birgit Rückert vom Landratsamt nur spekulieren: Die Hitze könnte Touristen abgehalten haben oder der Schienenersatzverkehr – die Gredl wurde wegen des Lokführermangels ja über viele Wochen nur per Bus bedient und da gab es Probleme mit den Anschlüssen (wir berichteten).
Die Gredl hat einige Probleme, eines davon, der Fahrplan, soll nun zum Wechsel ab dem 15. Dezember verbessert werden. Wie ebenfalls berichtet, wurde die Gredl Teil des "Dieselnetzes" und damit kommen nun weitere Fahrten hinzu.
Von Hilpoltstein nach Roth fährt die Gredl künftig noch dreimal abends, um 20.35, 21.35 und 22.35 Uhr, sowie in der Gegenrichtung um 20.02, 21.03 und 22.02. Auch morgens ist eine weitere Fahrt von Roth nach Hilpoltstein hinzugekommen, um 4.57 Uhr. Wie interessant dieses Angebot für Pendler ist, wird sich zeigen.
Abends von der Noris nach Hip
Immerhin kann man nun mit dem Zug auch abends noch von Nürnberg nach Hilpoltstein fahren. Attraktiver dürfte trotzdem die Zug- und Busverbindung über Allersberg sein, die eine Abfahrt in Nürnberg bis 23.36 Uhr ermöglicht.
Trotzdem: Mit der Aufnahme ins Dieselnetz ist der Bestand der Gredl bis 2031 gesichert. Und dann? Der Arbeitskreis "Pro S-Bahn Hip/RH" unter der Vorsitzenden Ulla Dietzel kämpft für eine Zukunft, hat die Grundlagen für eine Machbarkeitsstudie zusammengetragen. Die soll vier Alternativen prüfen: weitere Taktverdichtung und Anpassung an die S-Bahn und den Regionalexpress in Roth mit Dieselfahrzeugen (Alternative 1), mit lokal emmisionsfreien Fahrzeugen (Hybrid-Loks, Alternative 2), die Durchbindung der Züge bis zum Hauptbahnhof und die Elektrifizierung der Strecke, was die S-Bahn-Option eröffnen würde.
Gleichzeitig sollen die Fahrten schneller werden, mit neuer Signaltechnik, Ausweichgleisen oder verbesserten Bahnübergängen.
Der Landkreis wird sich nun zu einem Drittel an den Kosten beteiligen (30 000 Euro), die beiden anderen Anteile sollen die Städte Hilpoltstein und Roth tragen. Im März 2020 soll die Machbarkeitsstudie vorliegen.
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