Immer mehr Platz für die Radler im Landkreis Roth

Stefan Bergauer

Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung

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8.12.2019, 06:13 Uhr
Immer mehr Platz für die Radler im Landkreis Roth

© Andrea Raithel, Landratsamt Roth

Gut zehn Kilometer Straße hat der Landkreis Roth 2019 bauen lassen. Und sieben Kilometer asphaltierte (Geh- sowie) Radwege kommen oben drauf. Dabei sind wichtige Lückenschlüsse gelungen oder werden im nächsten Jahr fertig.

So steht jetzt der 1,9 km lange Radweg zwischen Wernsbach und Wallesau zur Verfügung (Auftragssumme 740 000 Euro). Die Ost-West-Trasse wird 2020 noch wichtiger werden, wenn bei Mauk die alte B2 zurückgebaut ist und die verkehrsarme Straße dann eine für Radfahrer attraktive Verbindung von Roth über Weißenburg bis Treuchtlingen darstellt.

Mehr als die Verbindung zweier Dörfer

Ähnlich ist es mit dem 2,4 km langen Stück zwischen Meckenhausen und Karm für eine Million Euro (fertig 2020). Damit ist von Roth über Hilpoltstein das Altmühltal erreichbar, ebenso wie von Neumarkt aus. Ähnliches gilt für Pyras: Gerade wurde dort der Radweg nach Mindorf fertig, Stauf – Eysölden (1,5 Millionen Euro) folgt im nächsten Jahr. Das Bierdorf wird dadurch zu einem Knotenpunkt südlich von Hilpoltstein.

Es gehe nicht um "08/15-Verbindungen", so Landrat Herbert Eckstein, sondern um das Gesamtnetz, das sich aufspanne. "Im südlichen Landkreis haben wir ein gut funktionierendes Radwegenetz", so Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp im Tiefbau-Ausschuss des Landkreises. Dort stellte er den jährlichen Bericht zum Radwegeplan 2030 vor. Bis dahin soll das Netz im Landkreis auf 455,8 km wachsen – von 187,8 km im Jahr 2014.

Jeder hat seine Zuständigkeit

Ambitioniert, denn die Kilometer teilen sich auf viele Zuständigkeiten auf: den Landkreis, die Gemeinden und das Staatliche Bauamt. Das wäre beispielsweise für einen Radweg an der Staatsstraße zwischen Roth und Allersberg zuständig. Die Trias führt mit dazu, dass bei der Kuppenabflachung des Kränzleinsberges in Hilpoltstein ein neuer Radweg entstehen soll (Staatliches Bauamt), nur wenige hundert Meter entfernt aber der Gredl-Radweg (gebaut vom Landkreis) verläuft.

Und oft genug will der Landkreis bauen, ist aber auf den Grunderwerb durch die Kommunen angewiesen. Oder deren Zustimmung, wie in Rednitzhembach, wo ein Patt herrscht: Der Kreis würde nach Schwand einen Radweg bauen und die Auf- und Abfahrt zur B 2 mittels Tunnel queren. Davon hält man in der Gemeinde nicht viel.

 

 

Wenig tut sich auch bei einem Radschnellweg entlang des Kanals nach Nürnberg, den der Radwegebeauftrage und Kreistags-Abgeordnete Helmut Neuweg (CSU) für so sinnvoll hält. Dafür müsste einer der beiden Fahrwege am Ufer asphaltiert werden (zwei Millionen Euro für den Abschnitt im Landkreis Roth).

Neuweg hofft auf eine Finanzierung durch den Freistaat, "die Mittel wären da". Der Landrat sieht jedoch den Bund in der Pflicht – der Kanal ist sein Eigentum. Überdies müsste der Radweg für eine Förderung von 2000 Radlern täglich benutzt werden. Und ist ein asphaltierter Weg überhaupt gewünscht? Der Landrat zweifelt, Neuweg verweist auf die Bedingungen im Winter und will dranbleiben.

Kommunen sind beteiligt

Auch die Topographie steht einem straßenbegleitenden Radwegebau oft entgegen. Die Umsetzung des Radwegeplanes ist deshalb nicht einfach. Im nächsten Jahr wollen das Staatliches Bauamt 5,8 km und der Landkreis 5,3 km neu bauen, die Gemeinden haben nichts gemeldet. Bei diesem Tempo würde das Ziel von 455,8 km Strecke 2039 erreicht.

Am Landkreis liegt es eher nicht: Er hat schon 60 Prozent verwirklicht und bietet 100,4 km Strecke. Das Staatliche Bauamt (45 Prozent, 102,1 km) ist Schlusslicht, die Gemeinden (31,1 km 52 Prozent) stehen in der Mitte. Zu unterschätzen ist ihr Engagement nicht: Der Ausschuss stimmte im Rahmen des Geh- und Radwegebaus von Greding nach Herrnsberg für den Umbau des Abzweiges nach Herrnsberg an der Kreisstraße 28. Das soll 500 000 Euro kosten, die Stadt Greding wird mit 30 Prozent beteiligt. Außerdem legen sie eigene Programme auf, wie Hilpoltstein mit dem Radwegekonzept.

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