Junge Bäume schützen

26.02.2009, 00:00 Uhr
Junge Bäume schützen

© Tschapka

Grundlage für die Gutachter sind die Ergebnisse der im Privat- und Körperschaftswald sowie im Staatswald systematisch durchgeführten stichprobenartigen Inventuren. Hauptziel der Aktion ist es, den Verbiss durch Wildtiere statistisch abzubilden.

Der stellvertretende Leiter des Rother Forstamts, Harald Gebhardt, der Abteilungsleiter Forsten, Christoph Kassian, der Rother Revierleiter Erwin Galsterer sowie die sich noch in der Ausbildung befindliche Försterin Jennifer Hofstetter demonstrierten den Waldbesitzern, wie das Gutachten erstellt wird: Auf einer topografischen Karte mit den betreffenden Gebieten (das heißt, ohne die vor Wildverbiss geschützten Flächen) wird ein Gitternetz von 1,225 mal 1,225 Kilometern gezogen, wobei der Einzugsbereich eines Gitternetzpunktes rund 150 Hektar entspricht. Nach dieser Festlegung wird eine mindestens 40 Meter lange Aufnahmegerade eingelegt. Diese wird wiederum in vier gleich lange Intervalle unterteilt, und es werden fünf Aufnahmepunkte mit Fluchtstäben markiert.

Dann werden die einzelnen Pflanzen aufgenommen. Ausgerüstet mit einem speziellen Datenerfassungsgerät und der topografischen Karte untersuchen speziell geschulte Mitarbeiter die jungen Bäume auf Verbiss von Rehen. Aufgenommen werden die Baumart, die Höhe, der Leittriebverbiss, der Verbiss im oberen Drittel, die Fegeschäden und die Entfernung zu den anderen Pflanzen.

«Wald vor Wild»

Die Ergebnisse, die von der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft statistisch ausgewertet werden, dienen den Ämtern für Landwirtschaft und Forsten zur Erstellung der Vegetationsgutachten, die wiederum Grundlage für die Abschusspläne sind - ein wichtiges Hilfsmittel für Waldbesitzer und Jäger, um die Gesetzesvorgabe «Wald vor Wild» umzusetzen.

Bei dem Ortstermin wurden jedoch noch keine Daten gesammelt, sondern lediglich das Aufnahmeverfahren demonstriert. Außerdem versteckten sich viele der kleinen Bäumchen unter der dichten Schneedecke, sodass keine repräsentativen Ergebnisse zu erwarten gewesen wären. Sobald die Witterung es zulässt, ist ab März der Beginn der Außenaufnahmen vorgesehen. Harald Gebhardt lud alle Jagdgenossen und Revierinhaber dazu ein, sich dann vor Ort ein Bild in ihrem Bereich zu machen und an der Aufnahme teilzunehmen. Alle Informationen dazu erhalten die Waldbauern bei ihrem zuständigen Revierleiter.