Machbarkeitsstudie Hallenbad: Pläne waren "noch nie so weit"

13.10.2019, 06:02 Uhr
Machbarkeitsstudie Hallenbad: Pläne waren

Geprüft werden sollen zwei mögliche Standorte, nämlich an der B2 bei Belmbrach und im Talgrund am Freizeitbad, außerdem seien neben den Kosten für den Bau auch die für den jährlichen Unterhalt zu taxieren.

Das Hallenbad soll folgende Ausstattung haben: Ein 25-Meter-Becken mit Hubboden für Kleinkind-Schwimmen, mit Technik und Umkleiden, einem Kleinkindbereich und einer kleinen Saunalandschaft.

Schwimmbecken statt Spaßbad

Am Anfang erscheine es ihm wie eine "Blackbox". Aber das Projekt Hallenbad in Roth will Stadtbaumeister Wolfgang Baier Schritt für Schritt angehen und damit Licht in die Box bringen, bevor er ans Planen gehe. Welches Bad sei überhaupt gewünscht oder nötig?

"Kein Spaßbad", sagt Baier, sondern ein Schwimmbecken vor allem für Schulkinder und Vereinsschwimmer. Welche Standorte kommen dafür in Frage? Mit den Fraktionsvertretern herrschte laut Baier Einvernehmen darüber, dass die Standorte an der B2 und am Freizeitbad untersucht werden sollen. Ein weiterer an den Schrebergärten gegenüber dem Parkdeck Sieh-Dich-Für-Weg käme seiner Meinung nach übrigens auch noch in Frage.


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Das Ingenieurbüro Pfaller aus Neumarkt solle diese Fragen, die Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation sowie die Kosten für Bau und Unterhalt ermitteln. Die Kosten für die Studie, so erfuhr der Ausschuss durch Nachfrage von SPD-Sprecher Andreas Buckreus, liegen bei 15000 bis 20000 Euro.

Geld zum Fenster rausgeschmissen?

"Wir sollten auf die Reihenfolge achten", echauffierte sich trotzdem Falko Fabianek (Freie Wähler). "Wenn ich ein Haus baue, muss ich zuerst wissen, ob ich es mir leisten kann." Da das Geld "nicht auf Bäumen wächst", müsse die Stadt es aus dem Haushalt holen. "Also muss die Grundsteuer angehoben werden, und das wird wieder auf die Mieten umgelegt." Zudem müsse ein Bad nicht nur für zwei, drei Jahre finanziert werden, sondern für 30. Und währenddessen saniert werden.

Dass die Studie zum Beantworten der Kostenfragen dienen soll, wie Bürgermeister Ralph Edelhäußer noch einmal darlegte (und an Zuschüsse für ein Lehrschwimmbecken sowie an die aktuell gute Haushaltslage der Stadt erinnerte), überzeugte Fabianek nicht. Er stimmte zusammen mit Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) und Jutta Scheffler (die Grünen) gegen den Auftrag für die Studie. Scheffler nannte das Geld für die Studie sogar "zum Fenster rausgeschmissen", denn "wir wissen alle, dass wir uns den Unterhalt nicht leisten können".

Noch nie so weit

Diese Studie sei nicht die erste, fügte sie noch an, doch der Bürgermeister widersprach: Bei einer ersten Studie in der Amtszeit von Bürgermeister Erdmann "ging es noch gar nicht um Geld", sie sei wegen der Verkehrsanbindung damals "stillschweigend versumpft". Edelhäußer: "So weit wie jetzt waren wir noch nie."

Ein flammendes Plädoyer für ein Hallenbad hielt Elisabeth Bieber, obwohl sie – zwischen Jutta Scheffler und Falko Fabianek sitzend – "von Hallenbadgegnern umringt" sei: "Ich bin überzeugt, dass die Stadt sich das Bad leisten kann." Zumal auch der Landkreis seinen Beitrag leisten werde. Ein Defizit von etwa 400 000 Euro wie in Bädern ähnlicher Größe könne man bestimmt schultern. Bieber: "Wir wollen ja keine goldenen Wasserhähne haben."

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