Männer hetzten hinterher beim Duathlon in Hilpoltstein

26.4.2015, 20:48 Uhr
Männer hetzten hinterher beim Duathlon in Hilpoltstein

© Fotos: Salvatore Giurdanella

HILPOLTSTEIN — „Ich habe keinen Mann vorbeigelassen“, war einer der ersten Sätze im Ziel der für die TSG 08 Roth startetenden Profi-Triathletin. Das lässt schon erkennen, dass es sie immer noch gewurmt hat, wie Bernd Hagen im vorigen Jahr an ihr vorbeigeflogen war. Das sollte ihr dieses Jahr auf keinen Fall mehr passieren. Und nachdem Hagen am Donnerstag wegen einer Muskelverletzung abgesagt hatte, war zumindest der direkte Rivale nicht dabei.

Angela Kühnlein hat aber auch das Ihre dazu getan, die 15 Minuten Vorsprung, die sich aus den Sieger-Zeiten des Vorjahres ergeben hatten, nicht wieder zusammenschmelzen zu lassen. Auf allen drei Abschnitten steigerte sie ihre Leistung: Über acht Kilometer Laufen um 34 Sekunden, über die 30 Kilometer auf dem Rad um 3:47 Minuten und den abschließenden Drei-Kilometer-Lauf um 15 Sekunden. Damit brauchte sie 4:26 Minuten weniger als im Vorjahr.

Frisch vom Ironman in Taiwan (bei 30 Grad) zurück hatte Angela Kühnlein ohnehin eine Klima-Umstellung zu bewältigen, da steckte ihr Kreislauf den thermischen Tag nach einer kälteren Periode möglicherweise besser weg als die anderen Athleten. Das ist zumindest eine Erklärung für den satten Vorsprung von fast viereinhalb Minuten auf die Zweitplatzierte Elisabeth Maria Haas (MRRC München). Sicher ist, an wen die Vegetarierin den als Prämie ausgelobten Wurstkorb abtreten wird. Freund Bennie Lindberg hat schon im Vorfeld Ansprüche angemeldet und war entsprechend motivierend tätig.

Angela Kühnlein, die den Duathlon nun zum dritten Mal in Folge gewonnen hat, war auf den ersten beiden Abschnitten schnellste Frau, auf den letzten drei Kilometern machte Lokalmatadorin Theresa Wild (La Carrera) das Rennen. Sie kam überglücklich als Dritte in Ziel mit einer Zeit von 1:45:38 Stunden, das waren 12:30 Minuten flotter als im vergangenen Jahr, als sie Sechste wurde.

Kein Bock auf die Bayerische

Eigentlich hätte sie als Jahrgang '92 am Vormittag konkurrenzlos bayerische Meisterin der U23 werden können: „Dazu hatte ich keinen Bock. Ich hatte mich mental ganz auf das Damenrennen eingestellt und von dem Jugendrennen erst am Samstag erfahren.“ Dass sie beim ersten Wechsel nur auf Rang sechs lag, hatte sie einem Seitenstechen zu verdanken. Auf dem Rad war von den direkten Konkurrentinnen nur Angela Kühnlein schneller. Einen guten Maßstab gibt Tamara Zeltner ab. Die Vorjahreszweite, diesmal im Trikot von CIS Amberg, war 16 Sekunden langsamer als 2014 und kam als Vierte ins Ziel.

Bei den Männern war Ausgeglichenheit Trumpf. Christian Jais vom Tri Team Fürstenfeldbruck war in keinem der der Abschnitte Schnellster, wohl aber insgesamt. Der Vorjahresdritte erreichte mit 1:29:14 fast die Siegerzeit von Bernd Hagen im vorigen Jahr (1:29:08) und kam mit knapp einer Minute Vorsprung ins Ziel. Platz zwei ging an Michael Seitz vom La Carrera TriTeam Rothsee, der auf der Radstrecke mächtig Boden gut machte.

Feld kontrolliert

An Jais, der das Rennen von der Spitze kontrollierte kam er aber nicht heran. Der Fürstenfeldbrucker, der dreimal an Hagen nicht vorbeigekommen war und voriges Jahr als Dritter finishte, war happy: „Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt.“ Für ihn war der Duathlon Vorbereitung auf die Mitteldistanz, er hat sich dieses Jahr die 70.3-Serien vorgenommen. Michael Seitz hat sich seinen Rückstand auf Jais im ersten Laufabschnitt abgeholt, den er zu schnell angegangen war: „Nach vier Kilometern war ich Erster.“ Beim Wechsel war er auf Rang neun 1:19 Minuten zurück. Vorne lag da wie im Vorjahr Simon Weiß vom EJOT Team Buschhütten. Er zeigte sich vor allem auf dem Rad verbessert und rückte im Vergleich zum Vorjahr von Rang zehn auf sieben vor.

Langsamer als 2014 war der Vorjahreszweite Ralf Gärtner aus Forchheim, der heuer als Dritter ins Ziel kam und dabei mächtig Druck von hinten bekam. Sebastian Bleisteiner vom Team Memmert, war sein ständiger Begleiter und verlor dabei auf dem Rad acht der elf Sekunden, die ihn zum Vierten machten. Ganz anders Matthias Seitz, der als Fünfter der zwei La Carrera-Mann unter den Top Ten war. Er folgte beim ersten Wechsel seinem Bruder Michael und machte mit der viertbesten Radzeit einige Ränge gut.

Flotte Familie

Die beste Gesamtzeit gelang heuer einer Familien-Staffel: Bastian und Simon Glockhuber vom TSV Neuburg finishten in 1:27:49. Vater und Sohn waren damit um 1:25 flotter als Herren-Sieger Jais unterwegs. Sie lösten damit Michael Fruth und Martin Heinloth vom La Carrera TriTeam ab. Die beiden verloren auch ihren Stadtmeistertitel an Daniel Schmidt und Peter Schlenk von den Radfreunden Hilpoltstein, die zehn Sekunden eher im Ziel waren. Bronze in der Stadtwertung ging an die Café Grimm Allstars in persona Mathias Maurer und Simone Alt.

Bildergalerie vom Hilpoltsteiner Duathlon unter www.nordbayern.de/hilpoltstein

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