Mit Konserven und Körpergewicht: Fitnesstipps für daheim

7.4.2020, 14:36 Uhr
Mit Konserven und Körpergewicht: Fitnesstipps für daheim

© Foto: Christin Klose/dpa

Keine Sorge: Alle, die jetzt daheim sportlich aktiv werden wollen, müssen weder den Teleshopping-Bauchtrainer auf dem Dachboden suchen noch die sperrige alte Hantelbank abstauben. Das Fitnesstraining für zuhause wurde weiterentwickelt, digitalisiert und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst. Im Fokus steht meistens das Training mit dem eigenen Körpergewicht, was die Anschaffung teurer Geräte, die in der Wohnung Platz wegnehmen, überflüssig macht. Die Apps fürs Handy sind in abgespeckten Testversionen oft kostenlos, umfangreichere Trainingsprogramme sind in Abonnement-Modellen erhältlich.

Eine der bekanntesten Fitness-Apps für das Training außerhalb des Fitnessstudios ist "Freeletics". Das Münchner Unternehmen steht für anspruchsvolle, kurze Trainingseinheiten mit sehr hoher Intensität. Alles was man dazu braucht: Eine Matte und den eigenen Körper. Laut dem Unternehmen nutzen weltweit über 40 Millionen Sportbegeisterte die Plattform, um ihren Körper zu stählen – und zu quälen.

Mit einem ähnlichen Konzept, aber anderen Möglichkeiten lockt die Webseite "Gymondo" zum Sport. Mit über 60 verschiedenen Sportmöglichkeiten, von Yoga bis zu Latin-Tanz, bietet die Internetseite eine enorme Auswahl. Es müssen aber nicht immer die Riesen der Branche sein: Auf der Video-Plattform YouTube finden sich unter dem Stichwort "Home Workout" unzählige Videos, teilweise von Hobby-Sportlern gefilmt, die dafür aber völlig kostenlos sind.

Unbeobachtet trainieren

Eines haben die Online-Angebote gemeinsam: Die Trainingseinheiten sind kurz gehalten. Selten dauern Workouts länger als 30 Minuten, tatsächlich versuchen die Anbieter immer kürzere und dafür intensivere Sportkurse anzubieten. Neben der Zeit- und Geldersparnis bieten Home-Workouts weitere Vorteile: Menschen, die sich im Fitnessstudio unwohl fühlen, können im eigenen Wohnzimmer unbeobachtet trainieren. Störendes Grunzen und Schweißflecken anderer Studiogäste gibt es nicht, die Dusche im Anschluss ist nur wenige Meter entfernt.

Doch spätestens, wenn sich der Heim-Sportler den Knöchel mit viel Schwung gegen die Kommode haut, wird klar, dass es einige Tücken zu überwinden gilt. Ob man die Übungen korrekt ausführt und somit Verletzungen vorbeugt, kann zum Beispiel niemand kontrollieren. Neben dem möglichen Platzmangel lockt außerdem vor allem das gemütliche Sofa und die aktuelle Lieblingsserie – oder die Spülmaschine meldetet sich piepsend zu Wort. Ablenkung lauert überall, die Motivation versteckt sich wie die Wollmäuse unterm Sofa, die man dort erst dank der Liegestütz-Versuche entdeckt hat.


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Mit ein paar Tipps und ein wenig Selbstdisziplin können diese Hürden genommen werden. Zunächst einmal sollte zum Sporteln wirklich genügen Platz vorhanden sein. Dann sollte eine feste Zeitspanne eingeplant werden, in der trainiert und an die sich strikt gehalten wird. Die Erklärvideos bieten Apps zudem nicht aus Spaß an, sich die Ausführungen genau anzuschauen ist wichtig für den Erfolg und die Intensität.

Geräte müssen nicht zwingend gekauft werden, eine Sportmatte ist aber auf jeden Fall sinnvoll. Um das Training noch anstrengender zu gestalten können Konservendosen, Wasserflaschen oder gefüllte Taschen als Gewichte dienen. So verlockend es auch sein mag: Das Training im Pyjama ist suboptimal. Sportklamotten verleihen dem Workout mehr Ernsthaftigkeit. Nun muss nur noch der innere Schweinehund aus dem Weg geräumt werden. Da dieser praktischerweise in der heimischen Speisekammer eingesperrt werden kann, steht dem Training aber nun wirklich nichts mehr im Wege. 

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