Musical zum 50. der Hilpoltsteiner Musikschule
14.5.2018, 15:33 UhrAm Mittwoch, 16. Mai, sowie am Tag darauf ist die Truppe im Rother Gymnasium zu sehen (Beginn jeweils um 19.30 Uhr). Weitere Aufführungen folgen im Juni und Juli. Im Saal des Auhofes ist die Erwartung groß. Schon eine halbe Stunde vor Beginn sind die Stuhlreihen gut belegt. Als es losgeht sind es dann fast 250 Besucher, die gespannt auf das Ergebnis der intensiven Vorbereitungen sind.
Dass die Darsteller sich aus den Reihen der "Gecasteten" rekrutieren, ist dabei nicht ohne Grund. Denn bei dem Werk von Matthias Heidweiler, der es bei einem bundesweiten Wettbewerb mit einem anderen Musical auf Platz zwei schaffte, dreht sich alles um den Weg einer jungen Dame zum Popstar – und zurück. Dass der Aufstieg in den Charthimmel aber oft alles andere als glamourös ist, macht das Stück mehr als deutlich.
Beim Casting hierfür sollte es natürlich anders sein. Hier wurde keiner zur Schnecke gemacht, sondern es bekam im Gegenteil jeder eine Rolle. So die Zielsetzung, "und das haben wir auch geschafft", betont Freimuth. Teils wechseln die Besetzungen auch ab. In "Shooting Star" selbst hingegen lockt die große Abkürzung in die Sternchenwelt. Im Auhof wollen Tanja (gespielt von Doreen Lea Altmeyer) und Stefanie (Elena Lolis, alternativ spielt Peter Freimuth den Stefan) ihre Freundin Christine (Thalia Hellfritsch, Laura Möckel) überzeugen, eine selbstgebaute Verwandlungsmaschine zu besteigen. Da "Chris", wie sie wider Willen gern genannt wird, Popstar werden will, willigt sie ein.
Zuerst fasziniert
Zuerst schäumt sie über vor Faszination: Sie trifft Chartchefs wie Leona Lewis (Florentine Lindner), Alice Merton (Annkathrin Goeckel) oder Mark Forster (Finn Geyer). So wie Freimuths Traum scheint auch der von Chris wahr geworden. Bis die Mühlen des Musikbusiness anfangen zu mahlen. Die Sängerin gerät in die Fänge von Produzent Dieter Kohle (Leonie Kerl, Luis Bernreuther) und Model-Macherin Heidi Klümchen – die Parallelen zu real existierenden Stars sind hier unübersehbar.
"Rosie Chris", wie der neue Star nun genannt wird, bekommt von einer Stylistin einen neuen Look verpasst und Bodyguards an die Seite gestellt. Sie muss sich mit Fotografen ebenso herumärgern wie mit Interviewern, die ihr die Antworten vorgeben. Der Briefträger erschlägt sie förmlich mit Fanpost, Tontechniker machen aus ihren Liedern Popnummern, in denen sich Chris nicht mehr wiederfindet. Gespielt werden diese Rollen von (in alphabetischer Reihenfolge) Roisin Cummins, Peter Freimuth, Carmen Grimm, Florentine Lindner, Elena Lolis, Luis Noflaner, Ben Reiter, Alexander Ruder und Sophie Schreiner (die vielen Doppelrollen erfordern dabei ein gewisses Umziehgeschick). "Es geht nicht ums Singen, Du willst doch ein Star werden!" heißt die neue Parole von Kohle.
Als Quotenbringerin nutzen
Als Fernsehboss Gunnar Glotze (Nils Knitter) Chris als Quotenbringerin benutzen will und Dr. Frankstone (Rosa Buchner) sie nach dem aktuellen Publikumsgeschmack "schön" operieren will, bricht der vermeintliche Star zusammen. Kunstnebel und eine sehr differenzierte Beleuchtung tauchen alles in ein mystisches Schummerlicht, als sich das Popsternchen auf dem OP-Tisch wiederfindet und die Glitzerwelt ihre wahre Fratze zeigt: "Deine Seele schneiden wir heraus", tönen die Vampire, als die sich die Popwelt-Strategen entpuppen.
Jetzt muss sich Christine entscheiden: "Entweder Star oder Mensch!" hallt ihr es entgegen. Sie entscheidet sich für das Letztere, bricht zusammen und singt weinend, dass sie das Star-Sein leid ist. Zurück im vorigen Leben lässt sie mit ihren Freundinnen die Freundschaft und das Bekenntnis zum eigenen Ich-Sein in Liedern hochleben, bevor ein jubelnder Schlussapplaus gar nicht mehr enden will. Der zielt auch in Richtung Technik und natürlich Chor und Musikgruppe. Die Band der Musikschule sowie deren Orchester, das sie gemeinsam mit dem Hilpoltsteiner Gymnasium bestückt, leisten ganze Arbeit. Nicht minder versiert der Projektchor der fünften bis neuen Jahrgangsstufe aus der Rother Schule.
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