Nicht ins Moor sinken

22.9.2015, 16:03 Uhr
Nicht ins Moor sinken

© Foto: Landschaftspflegeverband

Andrea Kerskes von der Regierung Mittelfranken stellte bei dem Gang durch das teils feuchte Gelände die Ergebnisse eines aktuellen Gutachtens vor. Das rund ein Hektar große Niedermoor, das seit 1991 vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken gepflegt wird, könnte den neuesten Untersuchungen zufolge mindestens 700 Jahre alt sein.

„Relativ jung“

Für ein Moor ist das noch relativ jung, trotzdem haben sich in dieser Zeit Arten, wie sie für Niedermoore typisch sind, angesiedelt. „Diese haben landkreisweite Bedeutung“, sagt Andrea Kerskes. Das Niedermoor habe aber einen „schwierigen Wasserhaushalt“, weshalb es mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen war. Landschaftspflegeverband und hiesige Landwirte haben es in den 1990er Jahren wieder freigestellt.

Hans Heyder, der das Moor im Auftrag des Landschaftspflegeverbands seit Langem pflegt, führte bildlich vor, weshalb die Pflege so aufwendig ist: „Ich musste öfters aufpassen, dass mir das Wasser nicht oben in die Wathose läuft.“

Thomas Weimert von der Unteren Naturschutzbehörde betonte, dass es daher ohne die Bereitschaft der Stadt Roth, für die Pflege Geld zur Verfügung zu stellen, nicht machbar gewesen wäre. Die Pflege des Niedermoores wird zudem über die Landschaftspflege-Richtlinie gefördert.

Trockener Sommer

Die größte Herausforderung für den Erhalt des Moores wird in Zukunft die Wasserzufuhr sein. Der trockene Sommer in diesem Jahr macht sich schon jetzt am Wasserstand bemerkbar. Wo die Fläche im Frühjahr noch großflächig mit Wasser überstaut war, konnten bei der Exkursion alle trockenen Fußes stehen.

Der Erhalt des Moores hat auch Bedeutung für den Klimaschutz. Kerskes betonte, dass ein intaktes Hochmoor pro Jahr zur Einsparung von rund 30 Tonnen CO2 pro Hektar beiträgt. Daher wurde das Niedermoor für das Klimaschutzprogramm des Bayerischen Umweltministeriums (KLIP) vorgeschlagen, das Gelder für die Renaturierung und den Schutz von Mooren bereithält. „Es hat großes Potential“, fügte Kerskes hinzu.

Die Pflege des Moores in Hofstetten sei dabei aber unerlässlich. Johanna Sieger und Till Scholl vom Landschaftspflegeverband freuten sich, dass ebendiese Pflege des Moores gemeinsam mit der Stadt Roth und dem Förster der Stadt Roth, Thomas Deyerler, so unkompliziert abzuwickeln sei.

Auch Bürgermeister Ralph Edelhäußer lobte die gute Zusammenarbeit mit den Landschaftspflegern und war erfreut, dass es ein so bedeutsames und spannendes Biotop im Stadtgebiet Roth gibt. „Wir sind uns alle einig“, bilanzierte er. „Das war eine gelungene Exkursion!“

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