"Pyras Classic Rock Night": Partystimmung mit sechs Bands

9.8.2015, 15:40 Uhr

© Fotos: Tobias Tschapka

Ein ganzes Meer von grünen Sonnenschirmen schützte die zum Teil von weit angereisten Heavy-Metal-Fans vor der brennenden Sonne. Nur im großen Stadel, auf der die insgesamt sechs Bands ihre Phonorgien zum Besten gaben, herrschten neben dicker Luft auch noch ein paar Grad mehr als draußen.

Samstagmittag, als die Sonne am höchsten stand, begann das Pyraser Musikfestival. Den Auftakt machte die Band „Radio Haze“, ein Power-Trio aus Abensberg, die sämtliche Abarten des Classic Rocks im zeitgemäßen Soundgewand präsentierten. Danach folgte die im Jahr 1989 gegründete deutsche Hardrockband „AXXIS“. Power-Metal gemischt mit elektronischer Tanzmusik ist deren Markenzeichen.

Den Nachmittag weiter gestaltete die Formation „Kissin´Dynamite“, deutscher Metal, die sich nach dem gleichnamigen ACDC-Stück benannt haben. Melodischen Heavy-Rock hatte anschließend die aus Kopenhagen angereiste Band „D-A-D“ mit im Gepäck. Zwischen den Umbaupausen unterhielt das Duo „Human Touch“ mit ihren Rock-Klassikern der 60er und 70er Jahre die Fans und den gesamten Biergarten.

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde es kein bisschen kühler in Pyras, im Gegenteil, nun war der Headliner des Festivals an der Reihe, der ebenfalls heiße Rhythmen versprach: die deutsche Heavy-Metal-Band „Accept“, die neben den „Scorpions“ wohl zu den international bekanntesten deutschen Rock-Exporten zählt. Gegründet in den 80er Jahren in Solingen standen sie seitdem auf unzähligen Bühnen im In- und Ausland, und trotz mehrmaligen Auflösens der Band in den Jahren 1989, 1997 und 2005 fanden sie immer wieder zusammen, wenngleich in verschiedenen Besetzungen.

So ist zum Beispiel seit 2009 der Amerikaner Mark Tornillo Sänger bei Accept. Dafür sind Gitarrist Wolf Hoffmann und Bassist Peter Baltes noch von der Originalbesetzung mit dabei. Der andere Gitarrist, Uwe Lulis sowie Schlagzeuger Christopher Williams gehören wiederum erst seit diesem Jahr zum Kader. Am perfekten Zusammenspiel änderte das jedoch nichts, wenngleich bereits das erste Stück wegen eines technischen Problems abgebrochen werden musste – zehn Minuten Zwangspause waren die Folge. „Wir hatten eine Explosion in der Technik“, sagte der Bassist. Rauchschwaden waren jedenfalls nicht zu sehen, dafür hektische Betriebsamkeit hinter der Bühne.

Volle Dröhnung

Dann konnte es aber weitergehen, und der Brauereistadel wurde regelrecht erschüttert – nicht von weiteren Explosionen, dafür vom druckvollen Sound, den „Accept“ zu bieten hatte. Die Fans waren begeistert. Nicht nur in der ersten Reihe wurden eindrucksvoll die langen Mähnen im Takt der Heavy-Dröhnung geschüttelt, und tausende Hände reckten sich gleichzeitig in die Höhe, wenn die bombastische Lightshow den Zuschauerraum mit grellen Licht flutete. Auch direkt vor dem Stadel standen die Fans dicht an dicht. Manch einer blieb aber auch lieber im Biergarten sitzen, denn auch von da konnte man dank großer Monitore das Geschehen auf der Bühne vorzüglich verfolgen.

Zum Abschluss der „Pyras Classic Rock Night“ gab es als „Midnight Special“ noch den aus Düsseldorf stammenden Gitarrikus Uli Jon Roth, der unter anderem in den Siebzigern bei den Scorpions als Gitarrist und Songschreiber tätig war, und sein Handwerk bis heute nicht verlernt hat. Bis alle Rockfans sich auf den Heimweg machten oder in ihre Schlafsäcke krochen, dauerte es noch lange, denn das Bier geht in Pyras so schnell nicht aus.

 

Keine Kommentare