Tierischer Besuch bei der Awo Hilpoltstein

25.10.2017, 15:27 Uhr
Tierischer Besuch bei der Awo Hilpoltstein

© Arbeiterwohlfahrt

Stuhlkreis im Saal des Awo-Heimes. Eigentlich ein normales Bild, wäre in der Mitte nicht ein Gehege mit mehreren Meerschweinchen, Hühnern und Kaninchen aufgebaut. Behutsam nimmt Anja Winter, die Leiterin des Eselhofes Harm bei Schwanstetten, die Tiere aus dem Käfig und setzt sie den Senioren auf den Schoss. Sofort heitert sich die Stimmung der Bewohner spürbar auf. In den folgenden Minuten werden die Kleintiere gestreichelt, gefüttert und ihnen werden natürlich auch Geschichten ins Ohr geflüstert.

Bewohner und Mitarbeiter stimmen das Lied "Der Kuckuck und der Esel" an. Kaum ist der letzte Ton verstummt, werden zwei waschechte Esel in den Saal geführt. Da staunen auch andere Gäste des Hauses bestimmt nicht schlecht, als sie den beiden Vierbeinern zuvor im Gang begegneten.

Der Kreis an Pflegeeinrichtungen, die das Angebot der tiergestützten Therapie annehmen, wächst beständig. In ganz Mittelfranken ist die ausgebildete Krankenschwester und Tiertherapeutin Anja Winter mit ihrer mobilen Farm mittlerweile unterwegs. Auf altersgerechte Weise kommen die Bewohner mit den tierischen Gästen in Kontakt. Was wie eine unterhaltsame Abwechslung im Heimalltag wirkt, hat auch einen ernsten therapeutischen Hintergrund.

Studien hätten bewiesen, dass der Kontakt mit Tieren insbesondere demenziell erkrankten Menschen beim Gedächtnistraining helfen kann, erklärt Winter. Wer sieht, mit welcher Freude die Bewohner des Hilpoltsteiner Awo-Pflegeheims im Rahmen der Therapiestunde in Kindheitserinnerungen schwelgen, glaubt das sofort.

"Zwei Bewohnerrunden mit jeweils rund sieben Teilnehmern werden für eine Stunde in Kontakt mit den Tieren gebracht", erzählt Sozialdienstleiterin Livia Lampert, und auch von der Vorfreude, mit der die Senioren zum Teil schon Tage vorher auf den tierischen Besuch hin fiebern. Die Auswahl der Tiere variiert einrichtungs- und gruppenabhängig.

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