Umwelterziehung in Leuchtfarben

03.12.2008, 00:00 Uhr
Umwelterziehung in Leuchtfarben

© Tschapka

Das Stück entstand nach einer Idee von Doris Hautum und Dieter Schöbel und wurde gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz.

Insgesamt agierten vor ausverkauftem Haus 13 Kinder als «unsichtbare« Schauspieler, während die Instrumentalgruppe der Schule unter der Leitung von Gisela Merz für die musikalische, sphärisch angehauchte Untermalung sorgte. Durch die unterhaltsame und gleichzeitig informative Umweltgeschichte führte der Erzähler Tim Lehmeier.

Zum Inhalt: Im großen Weiher erhält Kuno der Karpfen eine Flaschenpost von Walter Walross, dem Wasser-Tier-Oberrat. In dem Brief lädt er alle Bewohner des Weihers, darunter Günther den Gründling, die Moderlieschen Anne-Lieschen und Elli-Lieschen, und Flora, die Forelle, zu einer Konferenz der Wasser-Tiere nach Spitzbergen. Grund dieses Treffens sind die von Jahr zu Jahr schlechter werdenden Lebensbedingungen im Wasser, in dem schon lange kein gutes und gesundes Leben mehr möglich ist.

Die Tiere verstehen den Ernst der Lage, denn nicht nur in ihrem Weiher türmen sich inzwischen alte Gummistiefel, Autoreifen und Plastikbecher. Also beschließen sie, sich auf den Weg nach Spitzbergen zu machen, wie viele andere Tiere auch, denn der Brief von Walter Walross ging an Wasserbewohner in der ganzen Welt. Eisbär Erwin und Mutter Elvira kommen. Auch die am Südpol beheimatete Königs-Pinguinfamilie Paul, Paula, Peter, Pia und Ping. Selbst in der Tiefsee macht die Nachricht die Runde und sogar Riesenkraken und Pottwal Piet verlassen ihre heimischen Gewässer. Tiere aus aller Welt treffen in Spitzbergen ein.

Lange Zeit wird hin und her diskutiert, bis man sich schließlich auf eine gemeinsame Strategie einigt. Denn eines ist klar: Der Mensch ist an diesen dramatischen Entwicklungen Schuld. Walter Walross bringt es in seiner Abschlussrede auf den Punkt: «Wir müssen die Menschenkinder erreichen und uns mit ihnen verbünden. Vielleicht gelingt es den Kindern, die Erwachsenen zur Besinnung zu bringen. Sie haben fast schon vergessen, dass sie selbst ein Teil der Natur sind und nicht über ihr stehen.

Ob das Walross Recht hat, konnten die Zuschauer für sich selbst entscheiden. Sicher aber ist: Was das Engagement für das Schwarzlicht-Theater angeht, waren die Kinder vorbildlich: Sie bastelten Tiere und Requisite, besprachen und diskutierten die Abläufe in der Gruppe und probten über Wochen hinweg fleißig.

Die Erwachsenen dankten für dieses aufwendige und sowohl optisch als auch akustisch sehr ansprechende Stück mit viel Applaus. Und manch einer hat sich vielleicht nicht nur auf dem Nachhauseweg so seine Gedanken gemacht, was jeder einzelne tun kann, um die drohende Klimakatastrophe zu verhindern.

-ts-