Wegen Corona: Rother Bluestage auf 2022 verschoben

26.1.2021, 16:31 Uhr
Wegen Corona: Rother Bluestage auf 2022 verschoben

© Archivfoto: Hans von Draminiski

Bereits in den zurückliegenden Wochen waren die Festivalmacherinnen Monika Ammerer-Düll und Silke Rieger von der Rother Kulturfabrik zurückhaltend, was den möglichen Vorverkaufsstart für Bluestage-Tickets betraf. Zu unsicher waren die Prognosen, zu wenig weit in die Zukunft konnte aufgrund der angespannten Infektionslage gehandelt werden, keine Perspektiven wurden für die Kultur in Aussicht gestellt.

Mit Blick auf die aktuell anhaltenden Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung war die Entscheidung letztlich klar: Die 29. Rother Bluestage werden um ein weiteres Jahr verlegt.

Keine Planungssicherheit für die Rother Bluestage

Auch weil es keinerlei Planungssicherheit gibt, was über den 14. Februar hinaus passieren wird, wann Kulturorte wirklich wieder öffnen dürfen und vor allem in welcher Form dann wieder veranstaltet werden darf, haben sich die Bluestage-Macherinnen Silke Rieger und Monika Ammerer-Düll zusammen mit Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der auch Schirmherr der Rother Bluestage ist, intensiv in einer Videokonferenz besprochen und sich einstimmig auf die Verschiebung des Festivals auf 2022 geeinigt. Es werde auf jeden Fall versucht, so die Verantwortlichen, das bestehende Line-up auch für 2022 zu verpflichten.

Der sehnsüchtige Wunsch und das Bedürfnis nach Kultur und Konzerten, Nähe und Normalität ist den Festivalmachern schmerzlich bewusst. "Wir wollen auch keine Livestream-Konzerte, die dem eigentlichen Festivalcharakter nicht gerecht werden können", betonen die beiden Festivalmacherinnen Monika Ammerer-Düll und Silke Rieger.

Die Rother Bluestage zählen zu den großen Bluesfestivals in Deutschland und sind auch darüberhinaus bekannt. Jedes Jahr entsteht ein ganz besonderes Flair, wenn zu den ersten warmen Frühlingstagen international bekannte Musiker in die kleine mittelfränkische Kreisstadt Roth reisen und keine Berührungsängste zeigen.

Jetzt allerdings herrschen zudem große Unsicherheiten bezüglich der Einreisebedingungen der Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland. Und nicht nur das. Auch die Vorlaufzeit für eine gute Festivaldurchführung ist mittlerweile auf ein Minimum geschmolzen. "Wir stellen uns auf die Meisterung eines weiteren herausfordernden Kulturjahres ein und schauen dabei unverändert beherzt in die Zukunft", betonen die Festivalleiterinnen.

Super-Gau für Festival-Künstler

"Für die Künstlerinnen und Künstler sowie für die Agenturen ist die Pandemie eine echte Katastrophe, ein Super-Gau halt, da die Einnahmen aus den Auftritten komplett wegbrechen", zeigt Ammerer-Düll Mitgefühl. Ihre Festivalmitstreiterin Silke Rieger hat mittlerweile die Musiker und Agenturen von dieser Entscheidung unterrichtet. "Über die Hälfte der Künstler haben bereits signalisiert, im kommenden Jahr beim Festival wieder auftreten zu wollen", sagt sie. Darunter auch die US-Sängerin Marla Glen als eine der Headlinerinnen.

Weitere glanzvolle Namen der Bluesszene waren zuletzt eingeplant, beispielsweise Sascha Vollmer von The BossHoss mit der Band Hot Boogie Chillon, Eric Bibb, Samantha Fish, der brillante Bluesrocker Aynsley Lister, die junge Meisterin am Bass Kinga Głyk, Norbert Schneider, den Gitarristen und Gitarristinnen von Rang Ryan McGarvey und Yasi Hofer sowie dem angesagten Erneuerer des Rythm’n’Soul, San2, Marc Amacher, der Bluesharper Chris Kramer, Van Wolfen und Kai Strauß.

Ob es gelingt, das komplette Line-up von 2020 zu übertragen, ist jedoch nicht sicher. Unsicher ist auch, welche Vorgaben es auf Dauer für die Veranstaltungsorte gelten wird, also nicht nur für die Kulturfabrik, sondern auch für die Clubs. Monika Ammerer-Düll meint damit beispielsweise bestimmte Lüftungssysteme, die vorgeschrieben werden könnten.

"Wir hoffen sehr, die Kulturfabrik bald wieder mit Leben füllen zu können. Aber wir müssen Geduld haben," sind sich Ammer-Düll und Silke Rieger sicher und hoffen, das komplette Line-Up das für heuer geplant war, auch für 2022 verpflichten zu können.

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