Wenig Grund zum Jubeln
05.04.2008, 00:00 Uhr
Der Obermeister ging in seinem Bericht zunächst auf die Aktionen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr ein. Er berichtete von den Beiratssitzungen der mittelfränkischen Bau-Innungen, die sich überwiegend mit Fragen der Verbandsorganisation und der Berufsgenossenschaft beschäftigten.
Zur Konjunktur im mittelfränkischen Bauhandwerk äußerste er sich skeptisch. Der enorme Rückgang der Baugenehmigungen mache sich jetzt verstärkt bemerkbar. Zu wenig steuerliche Anreize für Bauherrn und die seiner Meinung nach zu geringe Förderung des Wohnungsbaus trügen zur schlechten Entwicklung bei.
In seinem Vortrag zum Thema «Mängel und Bauschäden» informierte Ingenieur Christian Dialer die Betriebsinhaber über Arten und Ursachen von Baumängeln. Der Sachverständige stellte heraus, dass es sich bei jedem Bauprojekt um einen «Prototypen» handele. So müssten Baubetriebe meist unter Zeitdruck, Witterungsabhängigkeit, an verschiedenen Orten und oft unter Koordination verschiedener Gewerke eine «Einzelanfertigung» abliefern. Er widersprach den in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Meldungen von «Pfusch am Bau». «Diesen Pfusch am Bau gibt es ebenso wie den Pfusch beim Arzt oder Rechtsanwalt, aber er ist nicht die Regel.» In seiner täglichen Praxis erlebe er häufig Bauherren mit falschen Vorstellungen. «Wenn jemand davon ausgeht, dass eine verputze Wand so glatt und eben wie eine vollautomatisch hergestellte Motorhaube eines Pkw sein muss, der hat schlichtweg keinen Bezug zur Praxis», so Dialer.
Immer komplexer
Die Tätigkeit der Baubetriebe werde nach seinen Aussagen immer komplexer. Der Kunde suche bei Mängeln in der Regel zu erst den ausführenden Betrieb auf. Ob die Ursache des Mangels in dessen Verantwortungsbereich liege oder ob zum Beispiel ein Fehler in der Planung Schuld gewesen sei, stelle sich in der Regel erst nach einem Sachverständigengutachten heraus.
Abschließend genehmigte die Hauptversammlung die von Geschäftsführer Sebastian Dörr vorgelegte Jahresrechnung 2007 ebenso einstimmig, wie den Haushaltsplan für 2008. Die beiden Revisoren Martin Langer, Roth und Richard Zeller, Kammerstein, hatten die Unterlagen geprüft. In seinem Bericht lobte Richard Zeller die transparente und einwandfreie Führung der Innungskasse.