Wenn der Klimaschutz schon auf dem Stundenplan steht

18.11.2016, 18:15 Uhr
Wenn der Klimaschutz schon auf dem Stundenplan steht

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Klaus Hübner betreute viele Jahre die Umweltschulen in Bayern und wurde auf Grund seines Fachwissens im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015 in den Vorstand der DGU gewählt. 85 Delegierte aus 50 Ländern trafen sich nun Anfang November im südafrikanischen Johannisburg, um Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und die Schwerpunkte der künftigen Arbeit festzulegen.

Umweltschulen, von denen es auch viele im Landkreis Roth gibt, gehören zu einem weltweiten Programm mit über 49 000 Schulen in 64 Ländern der Welt. Schulen erhalten den Titel Umweltschule, wenn sie erfolgreich Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchführen.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz standen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und die wichtige Rolle, die das Programm der „Eco- Schools“ weltweit bei der Unterstützung dieser Ziele spielt. „Niemand darf zurückgelassen werden“, so formulierte es UN- Generalsekretär Ban Ki-moon bei der Verabschiedung der Ziele auf der UN - Vollversammlung 2015, „aber der wahre Test kommt noch — nämlich die Umsetzung.“

Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Artenvielfalt, Zugang zu sauberem Wasser oder Klimawandel; sondern auch um Themen wie Armutsbekämpfung oder gesellschaftlichen Frieden.

Solchen Aufgaben können sich Umweltschulen nur stellen, wenn sie sich untereinander gut vernetzen, Beispiele guter Praxis austauschen, Partnerschaften aufbauen und Kooperationen mit der Wirtschaft suchen.

Besonders eindrucksvoll war für Klaus Hübner der Besuch von Umweltschulen in Johannesburg selbst. „Mit welcher Kreativität und Konsequenz Schulen es hier schaffen, Schulgärten für die eigene Versorgung anzulegen, Recyclingprojekte durchzuführen oder sorgsam mit Wasser umzugehen, ist beispielhaft. Besonders vor dem Hintergrund, dass die finanzielle und strukturelle Unterstützung nicht mit der bei uns vergleichbar ist.“ Um sicherzustellen, dass niemand hungrig zur Schule geht, beginnt der Unterricht in der Monde Primary School, einer Grundschule in einem Armenviertel von Johannesburg, mit einem gemeinsamen Frühstück, das in der Schulküche für die rund 1000 Schüler zubereitet wird.

Wer zu Hause keinen eigenen Garten hat — was auf die Mehrzahl der Schüler zutrifft — darf sich sogar Gemüse mit nach Hause nehmen. Sparsamer Umgang mit Wasser und Energie gehört ebenso zum Leitbild dieser afrikanischen Umweltschule wie konsequente Mülltrennung und der Verzicht auf Einweggeschirr.

Einmal im Nationalpark

Stolz ist die Schule darauf, dass jeder Schüler im Laufe seiner Schulzeit einmal einen Nationalpark besuchen und die beeindruckende Artenvielfalt Afrikas live erleben kann

„Es kann nicht sein ,dass viele reiche Touristen aus allen Teilen der Welt zu uns kommen, um unseren Artenreichtum zu erleben und unsere Kinder sollen dies nur aus Büchern lernen,“ so die Johannisburger Umweltschulbeauftragte.

Umweltschulen, die Partnerschulen in anderen Ländern suchen, können sich gerne an die DGU wenden, die bei der Vermittlung behilflich ist. „So können beispielsweise Zugvögel eine spannendes Thema zwischen Schulen in Deutschland und Afrika sein; dabei lernen die Kinder nicht nur viel über die Biologie, sondern auch viel über Land und Leute“, ist sich Hübner sicher. Und das sei ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN.

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