Zum 25. Mal heißt es in Thalmässing: Film ab!

5.5.2019, 17:02 Uhr
Zum 25. Mal heißt es in Thalmässing: Film ab!

© Christoph Raithel

 Von Hans Seidl, hauptberuflich Schulseelsorger am Gymnasium Hilpoltstein, ging die Initialzündung für das Thalmässinger Festival aus. Zu seiner Zeit als Lehrer bei der Regens-Wagner-Einrichtung in Zell. Wenn er seinen Schülern Filme vorführen wollte, musste immer jemand in Gebärdenstraße übersetzen. Was bei Filmen, in denen schnell gesprochen wurde, oft schwer fiel. Genauso schwer wie mit Untertiteln. Erst Mr. Bean änderte das. Der Humor des britischen Chaoten braucht wenige Worte, Schauspieler Rowan Atkinson arbeitet viel mit Mimik und Gestik.

Seidl machte sich auf die Suche nach weiteren Filmen ohne Worte, die nicht nur in Zell gut ankamen, sondern auch in Thalmässing, wo er sich lange Jahre in der Jugendarbeit engagierte. So kam es, dass peu à peu die Kurzfilmtage entstanden. Basierend auf einer Idee seines kongenialen Partners Peter Hauke, der der Meinung war, dass man diese Filme einer breiteren Öffentlichkeit zeigen könnte. Gesagt, getan! Die Thalmässinger Kurzfilmtage waren geboren. Von Anfang an waren Schüler des Gymnasiums Hilpoltstein in das Auswahlverfahren für die Filme eingebunden. Tagelang saßen sie zusammen im Hause Seidl, um sich Filmchen für Filmchen "reinzuziehen". Filmchen, die Hans Seidl zumeist noch bei der Medienzentrale Eichstätt ausleihen musste. Diese Zeiten sind vorbei. Dank einer Homepage für das Festival, die Hauke erstellte. Fortan kamen die Streifen per Post.

"Um die 400 Filme muss das Team sichten und danach auswählen", erklärte Seidl. Die meisten der Streifen, so Seidl, rund 70 Prozent, stammten von Hochschulabsolventen. Zu Beginn war es ein Thalmässinger Kurzfilmtag, zu dem auch ein Kindernachmittag gehörte, der allerdings nach fünf, sechs Jahren zwecks mangelnder Resonanz einschlief.

Erst 2004, zum zehnjährigen Bestehen des Festivals, wurde das Event auf zwei Tage erweitert, anlässlich des 25-jährigen Bestehens werden in dieser Woche von Donnerstag bis Samstag Filme über die Leinwand flimmern.

Wie die Struktur änderte sich auch der Veranstaltungsort. Wurden die Streifen anfangs im Jugendheim des Kreisjugendrings hinter dem Rathaus gezeigt, ging es später in den Saal der Gaststätte "Zum Pyraser" am Marktplatz — selbst als diese nicht mehr bewirtschaftet wurde. Mittlerweile sind die Filme im katholischen Jugendheim Bunker an der Kirche St. Peter und Paul zu sehen.

In dieser Zeit begann auch die Dotierung der Preise. Mit Hilfe von Sponsoren, wie Seidl betonte. Was aber nichts an der Bedeutung des Publikums änderte. Seit Bestehen der Kurzfilmtage entscheiden die Zuschauer über die Platzierung und auch dem Organisationsteam ist eine Preisvergabe vorbehalten. Zusätzlich gibt es für die Sieger eine "Olga"; gleichbedeutend mit dem Oscar in Hollywood. Seidls Sohn Benedikt stellt die kleinen Kunstwerke her.

Dieses Jahr finden die Kurzfilmtage nicht an ihrem "klassischen" Termin am Freitag nach Christi Himmelfahrt statt. Am Donnerstag, 9. Mai, gibt es ab 20 Uhr im Bunker ein "Best of" aus den vergangenen 25 Jahren. Am Freitag 10., und Samstag 11. Mai, sind die Streifen zu sehen, über die es zu entscheiden gilt. Der Eintritt beträgt sieben, ermäßigt fünf Euro.

 

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