Behandlung dringend nötig

Schäferhündin Elisa lebte jahrelang verkrüppelt auf Hinterhof in Franken - und litt große Schmerzen

Alina Boger

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18.10.2024, 07:17 Uhr
Schäferhündin Elisa ist ein dringender Notfall bei der Tierhilfe Franken e.V.

© Tierhilfe Franken e.V Schäferhündin Elisa ist ein dringender Notfall bei der Tierhilfe Franken e.V.

Einfühlsamkeit, die Liebe zu Tieren und Hilfsbereitschaft sind tragende Aspekte in der Geschichte von Elisa, einer achtjährigen Schäferhündin. Auch ein wenig Schicksal spielt hier wohl mit. Vor wenigen Tagen hat sie noch auf einem Hinterhof gelebt und offenbar nur wenig Liebe und Zuneigung spüren dürfen. Mittlerweile ist sie bei einem Pflegefrauchen untergebracht, muss sich aber einer schmerzhaften Behandlung ihrer entzündeten Pfote aussetzten. Was genau ist also mit Elisa passiert?

Vom Hinterhof zur Pflegefamilie

Elisa bekam offenbar "leider nur die Schattenseiten eines Hundelebens" zu spüren, wie die Tierhilfe Franken e. V. berichtet. Ihr Besitzer war bis vor kurzem der Wirt einer Gaststätte in Roth. An einem Abend vor wenigen Tagen wollte eine Frau in dem Lokal essen, den Wirt kannte sie durch ihre häufigen Besuche. Der erzählte ihr auch, dass er die Gaststätte in ein paar Tagen schließen müsste und daher seinen Hund weggibt. Die Suche nach einem neuen Besitzer gestaltete sich aber offenbar schwierig.

Dass der Wirt überhaupt einen Hund in der Gaststätte hielt, war der Frau neu, bei keinem ihrer Besuche hat sie ihn gesehen. Warum, wurde schnell klar. Elisa und ihre Retterin lernten sich auf dem Hinterhof der Gaststätte kennen, wo die Schäferhündin die letzten Jahre gewohnt hat. Dennoch begrüßte sie die Frau "freundlich und offen". Und das, obwohl sie offensichtlich Schmerzen hatte - ihre rechte Vorderpfote war verkrüppelt, sodass sich nicht richtig auftreten konnte.

So startete die Frau "mit Hochdruck" eine Suche, bis schließlich die Tierhilfe Franken e. V. zusagte, den Hund aufzunehmen. Vorsitzende Carmen Baur fand schließlich ein Pflegefrauchen für Elisa, bei der sie derzeit untergebracht ist.

Tierärzte, Orthopäden und OPs - so geht es nun für Elisa weiter

Doch damit ist Elisas Weg zu einem neuen Leben noch nicht beendet. Während einer Untersuchung beim Tierarzt bekam sie alle nötigen Impfungen, diese waren nämlich schon längst überfällig. Die Tierärztin stellte auch fest, "dass die Hündin sehr wahrscheinlich große Schmerzen hat." Jedoch konnte sie Elisas Pfote nicht behandeln. Dafür müsse sie zum Orthopäden, hieß es. "Und wir wissen, was das kostet", erklärte Carmen Baur in einem Gespräch mit der Redaktion.

Bei Röntgenaufnahmen in der orthopädischen Tierarztpraxis wurde dann festgestellt, dass sich verschiedene Platten und Schrauben in Elisas Bein befinden. Eigentlich hätten sie schon längst entfernt werden müssen. Weil das nicht geschehen ist, hatte sich die Pfote entzündet. Somit stand fest: Elisa muss dringend operiert werden. Dabei war sich der Orthopäde zunächst nicht sicher, ob er das Bein retten kann oder amputieren muss.

Tierhilfe Franken und Elisa sind auf Hilfe und Spenden angewiesen

Am 14. Oktober operierte der Orthopäde die achtjährige Hündin dann und entfernte die überfälligen Platten und Schrauben. Nun muss sie weiter beobachtet werden. Fürs Erste ist vonAmputation aber nicht mehr die Rede.

Doch auch damit ist ihre Geschichte noch nicht beendet. Elisa wird ein neues, liebevolles Zuhause brauchen. Ihr Pflegefrauchen kann sie nur solange behalten, bis sich ihre neuen Besitzer finden.

Die Tierhilfe Franken vermittelt die aufgenommenen Tiere an solche Pflegestellen nur auf Zeit. Das sind oft Menschen, die selber keinen Hund auf Dauer behalten können. Dabei trägt die Organisation alle aufkommenden Kosten.

Im Fall von Elisa sind es derzeit hohe Summen, die gleichzeitig mit großem Aufwand verbunden sind. Die Tierhilfe Franken befindet sich in Bayreuth. Die Hündin lebt jedoch mit ihrem Pflegefrauchen in Roth. Der Orthopäde befindet sich wiederum in Sulzbach-Rosenberg. Somit müssen Mitarbeiter der Tierhilfe immer wieder große Strecken zurücklegen, um Elisa abzuholen und sie zum Arzt zu bringen. "Wir machen da wahnsinnige Aktionen", resümiert Carmen Baur.

Deswegen ist die Tierhilfe gerade jetzt auf Spenden angewiesen. Und auch Elisa braucht diese Hilfe. Wer gerne seinen Beitrag für das Wohlergehen von Elisa und anderen Tieren machen will, findet die nötigen Daten auf der Internetseite der Tierhilfe Franken.

Obwohl die Schäferhündin schon so viel durchmachen musste, habe sie ihren Liebreiz nicht verloren, schreiben die Tierhelfer. Auch Vorsitzende Carmen Baur findet nur nette Worte, wenn es um Elisa geht: "Die läuft auf dich zu und lacht. Nur nett!"