Verregnetes Frühjahr als Hauptursache
Schlechteste Ernte seit 20 Jahren: Bayern Bienen produzieren kaum Honig
5.9.2021, 13:21 UhrBayerns Imker haben nach einem verregneten Frühjahr dieses Jahr kaum Honig geerntet. Am höchsten seien die Mengen noch in Oberfranken und der Oberpfalz gewesen, sagte der Präsident des Landesverbands Bayerischer Imker in Zirndorf, Stefan Spiegl.
Totalausfall in manchen Regionen
„In den Spitzen sind die Bienenstöcke dort knapp 20 Kilo schwerer geworden, das ist eigentlich nichts.“ Im Süden des Freistaats gebe es in einigen Regionen einen Totalausfall: „Das ist meiner Erinnerung nach der schlechteste Ertrag seit mindestens 20 Jahren“, berichtet Spiegl. Schuld daran sei das nasskalte Wetter im Frühjahr. „Das hat dazu geführt, dass die Bienen keinen Honig gesammelt haben.“
Viele Imker müssten ihre Bienen deshalb zusätzlich mit Zucker füttern, damit die Tiere nicht sterben. „Unsere größte Sorge gilt jetzt den rund 150 Imkern im Nebenerwerb“, sagte der Sprecher der bayerischen Imker. „Wir versuchen, für sie Hilfen wegen des Ernteausfalls zu bekommen.“
Mit der schlechten Honigernte setzt sich laut Spiegl ein Trend der vergangenen Jahre fort: Lag der Honigertrag im warmen und trockenen Jahr 2018 noch bei 33,4 Kilogramm, sank er 2019 auf 22,7 Kilogramm und im Jahr 2020 noch einmal auf 21,1 Kilogramm.
Das laufende Jahr werde noch einmal unter diesem Wert liegen, sagte Spiegl. „2020 war schon ziemlich mau, aber dieses Jahr ist’s noch schlechter.“
Wird der Honig teurer?
Teurer werde der Honig aus Bayern in den meisten Fällen wohl dennoch kaum, sagte Spiegl. „98 Prozent der Imker in Bayern sind Freizeitimker. Denen muss ich sagen, ihr könnt für ein regionales Produkt auch mal sechs Euro statt 5,50 Euro pro Pfund verlangen.“ Im Handel werde zudem ein Großteil des Honigs aus dem Ausland importiert, vor allem aus Südamerika und China.
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