A Tale Of Golden Keys stellt „1912“ vor
16.3.2013, 10:00 Uhr„Das hat sich so ergeben“, erzählt Bassist Florian Dziajlo. „Wir hatten die Lieder so zusammen, als wir ins Studio gegangen sind, und das war als Paket stimmig. Wenn wir unbedingt ein ganzes Album hätten machen wollen, hätten wir auf die Schnelle noch zwei oder drei Lieder schreiben müssen, und das wäre in Hektik ausgeartet und hätte die Magie der Platte zerstört.“
Apropos Magie: Für die Aufnahmen haben sich A Tale Of Golden Keys (für den Bandnamen stand bei der Bandgründung vor drei Jahren Charles Dickens’ Roman „A Tale Of Two Cities“ Pate) diesmal nach Oberbreitenlohe bei Georgensgmünd zurückgezogen – zu Ghost City Recordings, die dort ein professionelles Aufnahmestudio in einer alten Schreinerei eingerichtet haben.
Als Künstler bucht man dort das Gesamtpaket: Die Band schläft, kocht und wohnt gemeinsam neben dem Studio, man hat seine Ruhe und kann sich rund um die Uhr auf die Aufnahmen konzentrieren.
Teamwork in freundlicher Atmosphäre
Eine Arbeitsweise, die Hannes Neunhoeffer (Gesang, Gitarre, Piano), Florian Dziajlo (Bass) und Jonas Hauselt (Schlagzeug) sehr entgegenkam, arbeitet ihre Band doch seit jeher nach dem Teamwork-Ansatz. Von der freundschaftlichen Atmosphäre vor Ort zeugt nicht nur der Fakt, dass Produzent Jan Kerscher als Gastmusiker auf dem Album zu hören ist.
Trotzdem ist hier nicht die Indie-Spaßfraktion am Drücker und auch keine Bande wütender junger Männer, die in weißen Hemden mit schwarzen Schlipsen dem Erbe von Joy Division hinterher rockt.
A Tale Of Golden Keys machen verspielten gleichwohl sehr ernsthaften IndieRock mit deutlicher Progressive-Schlagseite, stets mit der rechten Dosis Dramatik, doch ohne das Pathos und den Bombast von Genre-Ikonen wie Muse. „In den letzten zwei Jahren haben wir unseren Sound gefunden“, sagt Flo. „Wir sind musikalisch besser geworden, aber auch experimentierfreudiger. Und wir arbeiten inzwischen viel mit Effekten, weil man sich als Trio ohnehin mit einem breiten, atmosphärischen Sound schwer tut.“
Nächtliche Proben
Benannt ist die neue Scheibe nach dem Übungsraum der Band. Den haben sich die drei in Eckersmühlen in dem alten leerstehenden Haus von Jonas’ Oma eingerichtet, das 1912 gebaut wurde. „Wir proben dort vor allem nachts bei spärlicher Beleuchtung. Diese Sessions haben uns sehr geprägt, weshalb wir das Haus einfach mit einbeziehen wollten.“ Entstanden sind dort auch die stimmungsvollen Bandfotos aus dem CD-Booklet.
In Eckersmühlen treffen sich die Musiker, wenn sie denn mal zusammenfinden – was aufgrund der räumlichen Trennung (Hannes studiert in Jena, Jonas in Würzburg und Flo in Nürnberg) immer ein wenig der Planung bedarf. Mindestens einmal im Monat geht jedoch was, und das dann gerne auch länger, sprich über ein ganzes Wochenende.
Hat die NN-Rückbühne A Tale Of Golden Keys im Rückblick irgendwelche Türen geöffnet?
„Auf jeden Fall. Das waren damals unsere ersten beiden Auftritte überhaupt, mit denen wir von 0 auf 100 in der Region bekannt geworden sind. Keine Ahnung, was gewesen wäre, wenn wir gleich in der ersten Runde rausgeflogen wären. Wahrscheinlich würden wir schon noch immer Musik machen, aber die würde dann sicher ganz anders aussehen.“
Aktuelle CD: A Tale Of Golden Keys „1912“ Eigenvertrieb über www.ataleofgoldenkeys.com
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