Abschlussfahrt nach Kemer bescherte unvergessliche Tage
30.4.2013, 08:29 UhrDie Schüler und ihre Begleiter waren die offiziellen Vertreter der Stadt Schwabach zusammen mit Oberbürgermeister Matthias Thürauf anlässlich der Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen der türkischen Stadt Kemer und Schwabach.
Ein üppiges Programm wartete in der Partnerstadt auf die Gäste aus Mittelfranken. Die drei neunten und die 10. Abschlussklasse der KDS erlebten unvergessliche Tage. Untergebracht waren die Besucher im Fünf-Sterne-Hotel Meder-Resort. Dort wurden sie vom dortigen Partnerschaftskomiteemitglied Reinhard Dahm mit Gattin und dem 2. Bürgermeister von Kemer, Galip Gün, aufs Herzlichste empfangen.
Feier zum 15-Jährigen
Bei der offiziellen Partnerschaftsfeier wurde die Delegation mit OB Thürauf, KDS-Rektor Walter Rapke, den beiden Klassleitern Birgit Rehwald-Brunner und Roland H. R. Gössnitzer, den Schulsprechern und Klassensprechern sowie der Chefin des Schwabacher Partnerschaftskomitees mit Kemer, Ayse Biyik, vom Landrat stil- und würdevoll empfangen.
Nach einem Gespräch über die Entstehung der Partnerschaft vor 15 Jahren und die guten Beziehungen, die hinsichtlich des Schüleraustausches weiterentwickelt werden sollen, wurden Gastgeschenke ausgetauscht.
Begrüßung im Rathaus
Danach wurden alle Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und den beiden Partnerschaftskomitee-Mitgliedern Ayse Biyik und Reinhard Dahm im Rathaus von Kemers Bürgermeister Mustafa Gül begrüßt. Die Partnerschaft zwischen Schwabach und Kemer wurde auch hier durch OB Thürauf und Mustafa Gül gewürdigt und eine weitere Vertiefung gewünscht. Rektor Walter Rapke war begeistert von der Anregung, künftig einen Schüleraustausch zu ermöglichen.
Alle Schwabacher Gäste erhielten Infobücher, ein Partnerschafts-T-Shirt mit Aufdruck sowie die bei Schülerinnen und Schülern begehrte Partnerschaftkappe.
Schulalltag erleben
Der Nachmittag galt dem Besuch der Schule in Kemer. Mit Nelken wurden alle Schwabacher von den Schülerinnen und Schülern der Anadoplu-Lisesi-Schule und Schulleiter Erkan Dikmen empfangen. Deutschlehrerin Serife Durusan hielt ein kurzes Referat über die Schule und das türkische Schulsystem, bevor die Schwabacher Gelegenheit hatten, in den Fächern Geschichte, Erdkunde, Sport und Musik einer Unterrichtsmitschau beizuwohnen.
In der Musikstunde versuchten die Schwabacher Gäste so gut es eben ging, die traditionellen türkischen Lieder mitzusingen. Den Abschluss dieses Tages bildete ein Fußball-Freundschaftsspiel zwischen beiden Schulen, das lautstark von der Tribüne unterstützt wurde.
In Antalya
Die folgenden Tage standen ganz im Zeichen von Ausflügen und Kultur. So lernte man in Antalya das ausgezeichnet bestückte Nationalmuseum kennen, konnte von der schönsten Aussicht aus das alte ehemalige Fischerdorf Antalya kennenlernen (Antalya, Partnerstadt Nürnbergs, wuchs in den letzten 50 Jahren von knapp 50000 Einwohnern auf nahezu 1,3 Millionen) und besuchte am Nachmittag infolge des Regenwetters das Einkaufszentrum Özdilek-Park, das größte in Antalya.
Tags darauf unternahm man eine mehrstündige Bootsfahrt entlang der lydikischen Küste bis zur Bucht. Es blieb auch Zeit zum Baden im Meer, die ausgiebig genutzt wurde. Nach mehreren Badestopps auf der Rückfahrt legte man am späten Nachmittag wieder im Hafen von Kemer an, und der Rest des Tages war zur freien Gestaltung mit Strandbesuch, Stadtbummel und Poolbesuch mit Hamam im Hotel.
Tolle Fotos
Motorradinteressierte folgten am Sonntag der Einladung zum internationalen Enduro-Geschicklichkeits-Wettbewerb, der einmal im Jahr in Kemer durchgeführt wird. Auf einer Schotterpiste ging’s recht abenteuerlich im Bus zur Veranstaltung, und es ist schon etwas Besonderes, direkt an den einzelnen Geschicklichkeitsstationen stehen zu können, um die Fahrer genau zu beobachten; ein einmaliges Erlebnis, das so durch die Sicherheitsbestimmungen in Deutschland nicht möglich wäre. Der Lohn dafür waren einmalige Fotos.
Kondition und Ausdauer verlangte der nächste Tag. Diesmal besichtigte man Phaesalis, die ausgegrabene, über 2000 Jahre alte Römerstadt, die noch besonders gut erhalten ist. Am meisten beeindruckt zeigte man sich von der herrlichen Lage an der Bucht, der vollkommen erhaltenen Hauptstraße der Stadt und dem noch intakten Amphitheater. Danach ging’s weiter nach Çirali.
Diese ab dem Jahr 1950 gegründete Ortschaft liegt am Meer neben der antiken Stadt Olympos, weshalb es häufig als Ausgangsort für Ausflüge nach Olympos und zum nahe gelegenen Chimaera dient. In einer halbstündigen Bergwanderung gelangte die Reisegruppe auf steilem Bergweg auf den seit der Antike feuerspeienden „brennenden“ Berg; ein eindrucksvolles Naturereignis.
Feiertag mit begangen
Es war Ehrensache für die Schwabacher, am „Feiertag der Nationalen Souveränität und des Kindes“, an den offiziellen Feierlichkeiten auf dem Rathausplatz von Kemer beizuwohnen.
Der Feiertag erinnert auch an den 23. April 1920, als die Vertreter der Großen Nationalversammlung der Türkei in Ankara unter dem Vorsitz von Mustafa Kemal Pasa, später Atatürk genannt, sich zur höchsten politischen Instanz erklärten und damit dem Sultan das Recht zur Vertretung des türkischen Volkes absprachen. Die Kinder führten in Tracht Tänze auf, die Mädelkapelle zog mit Trommelwirbel durch Kemer und begleitete die Besucher der Veranstaltung zur Schule, wo mit schulischer Performance der Nationalfeiertag weitergefeiert wurde.
Schließlich hieß es Abschied nehmen am Ende einer Schul-Abschlussfahrt, die an Erlebnissen nicht mehr zu steigern war. Die Reisegruppe kehrte nach Schwabach zurück, tief beeindruckt von der Herzlichkeit, Freundschaft und Liebenswürdigkeit der türkischen Gastgeber. Dank ging besonders an Reinhard Dahm und dessen Gattin Marion für die Organisation in Kemer, Ayse Biyik und Birgit Rehwald-Brunner für die Planungen im Vorfeld in Schwabach, sowie die Dolmetscherin vor Ort, Gülay.
Großzügige Sponsoren
Doch wären all die eindrucksvollen Erlebnisse nicht möglich gewesen, hätten Sponsoren den Schülerinnen und Schülern nicht diese Reise ermöglicht. An der Spitze die Guthmann-Stiftung mit Vorstandsvorsitzender Angela Novotny, die 7600 Euro beitrug; mit je 4000 Euro beteiligten sich die Stadt Schwabach und die Bürgerstiftung „Unser Schwabach“, und das Jahresbudget des Partnerschaftskomitees Schwabach – Kemer mit 700 Euro wurde laut Ayse Biyik ebenfalls dazu verwendet.
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