Alte Gebäude erstrahlen in neuem Glanz

17.3.2012, 09:38 Uhr
Alte Gebäude erstrahlen in neuem Glanz

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Bezirkstagspräsident Richard Bartsch sowie Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea M. Kluxen zeigten sich angetan von den Bemühungen zum Erhalt der alten Bauwerke.

„Da sie den Menschen meist von klein auf vertraut sind, stärken sie regionale Identitäten und sind am Entstehen eines Heimatgefühls beteiligt. Deshalb verdienen Denkmäler unseren Schutz und unsere Pflege“, meinte Bezirkstagspräsident Bartsch.

Obwohl Denkmalschutz seit dem 19. Jahrhundert zu den staatlichen Aufgaben zähle, seien es doch meist Privatpersonen, von denen die Sanierung eines Denkmals ausgeht. Um dieses Engagement anzuerkennen und zu unterstützen, hat der Bezirk Mittelfranken 1975 die Denkmalprämierung eingeführt. 2011 wurden der Fachjury insgesamt 97 Vorschläge aus Mittelfranken vorgelegt, von denen 56 mit einer Prämierung bedacht werden. Die Bandbreite ist beachtlich und reicht von Hausfiguren, Martern oder Backöfen über umfangreiche Maßnahmen an Kirchen oder Mühlen bis hin zur Umnutzung eines ganzen Kasernenbaus.

„Aufgabe der Denkmalpflege ist es, Denkmäler zu schützen, zu pflegen, wissenschaftlich zu erforschen und den Denkmalgedanken zu verbreiten“, schließt sich Bezirksheimatpflegerin Dr. Andrea M. Kluxen an. Die finanziellen Engpässe in den öffentlichen Haushalten führen zu Kürzungen, so dass auch bei Fördermitteln für die Denkmalpflege gespart werde.

Die vier prämierten Schwabacher Bauwerke:

Am Neuen Bau 4: Als das kleine, zweigeschossige Häuschen um 1819 errichtet wurde, zählte es zu den ersten Gebäuden außerhalb des Mauerrings. Aus Fachwerk und Bruchsteinen erbaut, schmiegt sich das schmale Bauwerk direkt an die Stadtmauer. Anstatt das heruntergekommene, nicht denkmalgeschützte Gebäude abzureißen, haben die Eigentümer es saniert. Im Zuge dieser Maßnahme wurde das Haus im Dachboden ausgebaut und erweitert, so dass jetzt eine ganze Familie Platz findet.

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Galgengartenstraße 14: Der eingeschossige Satteldachbau, der 1932 nach den Plänen des Architekten Wilhelm Baumann errichtet wurde, verfügt auf der Nordseite über eine breite Schleppgaube. Die gesamte Einrichtung stammt aus der Erbauungszeit: Schränke, Dielenmöbel, hölzerne Lamperien, Treppen, Türen, Öfen und Verkachelungen. Das Gebäude wurde ab 2009 generalsaniert. Dabei legte man besonderen Wert auf die Restaurierung der hochwertigen Details im Inneren. Der moderne Balkonanbau beeinträchtigt den Gesamteindruck in keinster Weise. Heute präsentiert sich das Architektenhaus wieder in klassischer Schlichtheit.

Martin-Luther-Platz 13, Rückgebäude: Das mächtige erdgeschossige Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert, ist im Erdgeschoss massiv aufgemauert und darüber in Fachwerkbauweise errichtet. Um des Denkmals willen hat es der Eigentümer zuletzt grundlegend sanieren lassen. Da die Scheune auch zukünftig als Lager dienen soll, konnten die Eingriffe in die Denkmalsubstanz auf ein Minimum beschränkt bleiben. Haustechnische Versorgungsleitungen etwa waren nicht nötig und energetische Gesichtspunkte konnten ebenfalls unbeachtet bleiben. Daher betrafen die Arbeiten in erster Linie Reparaturen an der Holzkonstruktion.

Außerdem mussten die Dachgaube stabilisiert und die beiden Dachböden neu verbrettert werden. Das Dach wurde mit historisch passenden Ziegeln eingedeckt und die Außenhaut instandgesetzt. Für sämtliche Maßnahmen hat der Eigentümer auf hochwertige und denkmalverträgliche Materialien zurückgegriffen, die nun zum attraktiven Erscheinungsbild des Gebäudes an der Südlichen Stadtmauerstraße erheblich beitragen.

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Wolkersdorf, Am Wasserschloß; Backofen: Backofenhäuschen zählten früher zu gewöhnlichen Einrichtungen eines Dorfes und spielten im Ortsbild eine große Rolle. Der Backofen in der Ortsmitte von Wolkersdorf entstand vor rund 200 Jahren und diente als Gemeinschaftsbackofen. Zuletzt befand er sich in einem äußerst vernachlässigten Zustand: Das Dach war undicht, das Gemäuer schadhaft und der Putz fiel ab. Eine in der Nachbarschaft lebende Familie hat daher die Initiative ergriffen: Sie hat den Satteldachbau erworben und 2010 von Grund auf saniert. Die neuen Eigentümer haben das Gebäude im Inneren wieder instand gesetzt, neu verputzt und das Dach wieder mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. Die Eigentümer beabsichtigen auch, demnächst dort wieder Brot zu backen und den Bau somit wieder seiner ursprünglichen Nutzung zuzuführen.
 

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