Anteilnahme und Betroffenheit nach Brand in Schwabach

2.6.2015, 09:59 Uhr
Anteilnahme und Betroffenheit nach Brand in Schwabach

© Foto: Jürgen Karg

Das Dach ist zur Hälfte abgedeckt, Fenster sind tiefschwarz umrandet. Waschkorb für Waschkorb tragen die Bewohner stumm die Reste ihres Besitzes aus dem Haus.

Die Menschen, die an diesem Nachmittag immer wieder stehen bleiben und mit gesenkten Stimmen aus einiger Entfernung über den Brand und seine Auswirkungen sprechen, treibt nicht die Lust am Schauen her. Viel mehr ist Anteilnahme und Betroffenheit spürbar.

Das ist auch in Facebook abzulesen. Schwabacher bieten dort spontan Unterkünfte an, zeigen sich bereit Geld zu geben oder wollen den beiden Familien der je rund 100 Quadratmeter großen Wohneinheiten des alten Hauses mit Sachspenden helfen.

Beginn im Erdgeschoss

Schnell hat die Kriminalpolizei die Ursache für den Brand gefunden. Bereits gestern stand fest: Das Schadensbild hat eindeutig ergeben, dass das Feuer in einem Stromkasten ausgebrochen ist.

Dieser Stromkasten befindet sich im Erdgeschoss in einem breiten Versorgungsschacht, der in diesem Fall wie ein Kamin gewirkt und den Qualm zügig in das obere Stockwerk und den Dachstuhl befördert hat. Für die Kripo ist die Ermittlung damit abgeschlossen.

Statik war in Gefahr

Kurzzeitig sei die Statik des Gebäudes in Gefahr gewesen. Die so genannten Fehlböden, die in dem Haus aus dem 17. Jahrhundert verbaut sind, haben sich derart mit Löschwasser vollgesogen, dass das Gewicht beängstigend zugenommen hat.

Als Gegenmaßnahme wurde mit Lochbohrungen für einen Abfluss gesorgt. Der Statiker konnte Entwarnung geben.

Die Schadenshöhe wird mit über 400 000 Euro beziffert.

In der Bilanz der Feuerwehr, die allein mit 126 Einsatzkräften vor Ort war, wird die Zusammenarbeit gelobt. Aus Wendelstein, Rohr, Rednitzhembach und Roth kam Unterstützung. „Alles, was nötig war, haben wir bekommen“, fasst Michael Zellermaier, der Kommandant am Brandtag, zusammen. Damit konnte der hohe Bedarf an Atemschutzträgern gedeckt werden.

Die ehemalige Scheune am Pinzenberg steht unter Denkmalschutz und ist in den Jahren 2007 bis 2009 umfassend von der Gewobau Schwabach saniert worden. Den Mietern, so teilt Gewobau mit, werden derzeit Ersatzwohnungen zur Verfügung gestellt. Wann und ob mit einer erneuten Sanierung zu rechnen ist, stehe jetzt noch nicht fest.

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