Das Turnier der großen Namen

08.06.2009, 00:00 Uhr
Das Turnier der großen Namen

Held der Ansbacher war Torhüter Nicolai Schubert. Der Elfjährige hielt einen Neunmeter der Gäste aus Nordrhein-Westfalen, was den Sieg für Ansbach bedeutete. Und Leverkusen? Schon in der Jugend scheinen sie auf zweite Plätze abonniert.

Die zweite Auflage des «Intersport-Zweirad- und Sportcentercups» beim SC 04 Schwabach war wieder ein gigantisches Turnier mit 32 Mannschaften aus der gesamten Bundesrepublik. 320 Spieler also. Zahlreiche Bundesligavereine waren vertreten. Aus Österreich hatten Red Bull Salzburg und Rapid Wien ihre Junioren geschickt. Die Salzburger Fans feuerten ihre Jungs enorm an, mussten sich jedoch bei der Wahl zur besten Fan-Gruppe den Leverkusenern (doch noch ein Sieg!) geschlagen geben, die mit einer afrikanischen Trommel für Stimmung sorgten.

Alte Liebe zu St. Pauli

Neu mit von der Partie war der Nachwuchs des Karlsruher SC, von Sachsen Leipzig, Dynamo Dresden und des FC St. Paul. Darüber hat sich Thorsten Böhme besonders gefreut. «Mein Opa Walter hat bei St. Pauli gespielt», so der Hauptorganisator des Turniers, dessen zahlreichen Kontakten innerhalb Fußball-Deutschlands der SC 04 das Turnier verdankt. Nach 148 Spielen auf vier Feldern stand am Samstagabend der Sieger fest. Ansbach jubelte ausgelassen.

Platz drei belegte Vorjahressieger Schalke 04, der sich im kleinen Finale gegen die Stuttgarter Kickers mit 3:0 durchsetzen konnte. Der FC St. Pauli schnitt eher bescheiden ab. «Wir sind mit dem 2000er-Jahrgang hier», hieß es zur Begründung. Die Hamburger verloren das Spiel um Platz 17 gegen den TV Büchenbach mit 0:1.

Kurz zuvor hatte Günther Janisch, Chef des Hauptsponsors Zweirad- und Sportcenter, noch sichergestellt, dass der Kiez-Club komplett antreten konnte. «Wir brauchen Fußballschuhe Größe 37-einhalb», hatte ein Hamburger Betreuer Thorsten Böhme fast angefleht. Ein Anruf, und er konnte den wichtigsten Teil einer Fußballerausrüstung bei Janisch abholen.

Für einen auch im übrigen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgten etwa 30 ehrenamtliche Helfer aus den Reihen des SC 04 Schwabach. Für regelgerechte Spielverläufe waren 18 Schiedsrichter verantwortlich.

Zweitligist 1. FC Kaiserslautern war mit seinem Jugendkoordinator Patrick Tessie nach Schwabach gekommen. Der 46-jährige hat vor 30 Jahren seine erste Mannschaft beim Bundesligisten aus der Pfalz trainiert und ist pro Jahr 15 Mal bei ähnlichen Turnieren in ganz Deutschland unterwegs. «Letzte Woche sind wir in Gladbach Zweiter geworden.» In Schwabach reichte es für sein Team nur zum siebten Rang.

Als Gruppenerster der Vorrunde zogen die Pfälzer im Neunmeterschießen ihres Viertelfinales den Kürzeren. Dennoch ist der Junioren-Fußballexperte von Schwabach begeistert. «Genauso gut organisiert wie in Gladbach», lobte Tessie, aus dessen Jugendarbeit zahlreiche Bundesligaprofis hervorgegangen sind.

Bundesliga-Erfahrung

Mindestens mit einem Semiprofi war der 1. FC Nürnberg in Schwabach vertreten. Kerstin Hoffmann, die Trainerin der U11-Club-Junioren hat sechs Jahre beim FC Bayern in der Damen-Bundesliga-Mannschaft ge-kickt. In der vergangenen Saison ist sie mit den Nürnbergern in die Regionalliga aufgestiegen. Auch die 32-jährige Lehrerin findet Schwabach klasse. «So ein Turnier vor der Haustür ist super», sagte sie. «Hier kann man sich mit Top-Teams messen.»

Ihre Jungs vergaßen am Samstag allerdings das Tore schießen. Trotz überlegenen Spiels und zahlreichen Chancen verloren die Club-Jungs ihren Begegnungen meist knapp. Ergebnis in der Endabrechnung war eine hintere Platzierung.

Frauenpower nicht nur auf der Trainerbank. Auch als Referee war eine Amazone im Einsatz. Christiane Schütte vom SV Leerstetten hatte keinerlei Probleme mit den Kids. «Ein bisschen Meckern gehört immer dazu», sagte die 17-jährige und lachte. Sie ist durchaus hektischeres gewöhnt. Schütte ist seit drei Jahren Schiedsrichterin hat bereits Kreisligaerfahrung und wird im nächsten Jahr Herrenbegegnungen in der Bezirksliga leiten.

Platzierungen: 1. SpVgg Ansbach, 2. Bayer Leverkusen, 3. Schalke 04, 4. Stuttgarter Kickers, 5. Sachsen Leipzig, 6. Karlsruher SC, 7. 1. FC Kaiserslautern, 8. Rapid Wien, 9. Dynamo Dresden, 10. SC Feucht.

11. SV Waldhof Mannheim, 12. Red Bull Salzburg, 13. SC Fürstenfeldbruck, 14. 1. FC Nürnberg, 15. SC 04 Schwabach, 16. FC Augsburg, 17. TV Büchenbach, 18. St. Pauli Hamburg, 19. SpVgg Möckmühl, 20. Deutsch-Tschechische Fußballschule.

21. FV Wendelstein, 22. Erzgebirge Aue, 23. SpVgg Greuther Fürth, 24. SF Bieswang, 25. SV Pfaffenhofen, 26. DJK Abenberg, 27. KFA Waiblingen, 28. SSV Ulm, 29. TSV Blaustein, 30. SV Pölling, 31. DJK Schwabach, 32. TSG Münsingen.

Weiterer Bericht über das U15/U14-Turnier, das gestern über die Bühne gegangen ist, in unserer morgigen Ausgabe.