Der Elektro-Smart ist das ideale Stadt-Auto
24.10.2013, 08:18 UhrBundesvorsitzende war damals eine junge, promovierte Diplom-Kauffrau: Dr. Annette Winkler. Seit 2010 leitet sie die Sparte „Smart“ der Daimler-Benz AG und ließ sich nicht lange bitten. Unter Vermittlung ihres ehemaligen Vize referierte sie bei den Schwabacher Stadtwerken zum Thema Elektromobilität.
Kompliment für Schwabachs E-Mobil-Angebot
Dabei machte Winkler dem Schwabacher Energie-, Wasser- und Wärmeversorger ein großes Kompliment. Denn die Stadtwerke kann man gewiss als Vorreiter in Sachen Elektromobilität bezeichnen. Sie verleihen verschiedene E-Fahrzeuge und haben in Schwabach vier öffentliche Ladestationen eingerichtet. „Dafür Glückwunsch“, sagte Winkler. „Bei der Recherche zum Vortrag bin ich auf ihr E-Mobil-Angebot gestoßen und freue mich sehr über diese Initiativen.“
Für Annette Winkler ist der Smart bereits bei seiner Konzipierung vor fast 20 Jahren „elektrisch geplant“ gewesen.
Zeitgemäße urbane Mobilität
Mit Stromantrieb sei das zweisitzige Mini-Auto heute „das ideale Auto für die Stadt“. Denn die Menschen wollen und sollen „individuell mobil bleiben“, so Winkler. „Wir wollen das beste Stadtauto der Welt bauen.“ Deshalb sehe sie in dem Unternehmen auch „mehr als einen Automobilhersteller“. Vielmehr liefere es vor dem Hintergrund enorm wachsender Metropolen „die große Idee für urbane Mobilität“.
Allerdings ausschließlich für Kurzstrecken zwischen 40 und 80 Kilometer. Das seien aber ohnehin 80 Prozent aller Fahrten in Deutschland, rechnet Winkler vor.
Siebenstelliges Ziel
Mit einer Akku-Ladung kommt der E-Smart knapp 150 Kilometer weit. Für große Strecken sind Benziner und Diesel-Fahrzeuge also weiterhin erste Wahl. „Das soll kein Vortrag gegen den Verbrennungsmotor sein“, erklärte Winkler und bezeichnete herkömmliche Antriebe als „unerlässlich für Überlandfahrten“. Gleichwohl strebt sie an, eine Million Smarts auf deutsche Straßen zu bringen.
Ihrer Darstellung zufolge würde das nicht nur Wohlfahrt für das Unternehmen bedeuten. Eine Million Smarts würden jährlich soviel Kohlendioxid sparen wie 250000 Flüge rund um die Welt erzeugen. Das vermeide Treibhausgas und spare 1,2 Milliarden Euro Brennstoffkosten. Schon ein einziges Windrad könne den jährlichen Strom für 3600 Autos produzieren. „E-Mobilität ist ein Baustein der Energiewende“, fasste Stadtwerke-Chef Winfried Klinger diese Wirkungen zusammen.
Anreize, aber kein Geld
Als Unterstützung von Seiten des Staates für den besseren Absatz der E-Autos hielt die Referentin „nichtfinanzielle Anreize“ wie gesonderte Parkplätze oder die Benützung von Busspuren für effizienter als Subventionen. Das zeige Norwegen. Dort sei die Zahl der Elektroautos viel höher als in Frankreich, wo der Kauf mit Steuergeldern unterstützt werde.
Als weitere besonders kreative Form individueller Mobilität schilderte Winkler Angebote des Car-Sharing mit Smart-Autos in Ballungsräumen. Aufgrund entsprechender Apps in Smartphones seien diese Modelle höchst erfolgreich. Standorte und Ladezustand der im Stadtraum verteilten Autos seien so leicht feststellbar. „Sie können es abstellen, wo sie wollen“, sagte Winkler. „Meist ist es innerhalb von zwei Stunden mit dem nächsten Nutzer schon wieder weg.“
Zu klein für Kleine
Überlegungen, einen solchen Dienst in Schwabach anzubieten, erteilte sie allerdings indirekt eine Absage. „Die Stadt braucht eine gewisse Größe, sonst klappt es wirtschaftlich nicht“, erklärte Winkler.
Übrigens: Smart-Fahrer haben für die Städte einen Riesenvorteil, in denen ein Smart-Car-Sharing-Projekt existiert. Mit dem Kauf ihres Stadtflitzers erhalten sie auch eine Berechtigungskarte für deren Nutzung.
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