„Distelfink“ für Energiebündel
25.10.2012, 10:47 UhrLaudator und BN-Kreisvorsitzender Michael Stöhr begründete die Verleihung des Preises an die zwei Geehrten mit ihrem steten ehrenamtlichen Einsatz seit der Gründung des Vereins 2010 für die Energiewende im Landkreis. Auf unzähligen Messen, Demos und beim Besuch in Mustergemeinden hätten Emmer und Lorenz das Energiebündel vertreten. Inzwischen seien alle Landkreis-Gemeinden Mitglied.
Hermann Lorenz war an diesem Abend verhindert, und so blieb es Werner Emmer vorbehalten, für die Auszeichnung zu danken. Er stellte dabei auch die vielen Helfer heraus: „Das Energiebündel hat gute Fachleute, die kompetent zu jedem Thema beitragen können.“ Das Energiebündel wolle zudem überparteilich agieren und verschiedene Interessen integrieren. An die Politiker appellierte er: „Wir müssen zeigen, was wir wollen und nicht nur Schönwetterreden halten. Machen sie Dampf, dass die Energiewende nicht kaputtgeredet wird.“
Keine großen Veränderungen gab es bei der Wahl des neuen Vorstandes. Wiedergewählt wurden Vorsitzender Michael Stöhr, sein Stellvertreter Stefan Pieger, Kassier Manfred Obermeyer, Schriftführerin Hella Heep, Delegierter Karl-Heinz Donth, Beisitzerin Elke Küster-Emmer und Kassenprüfer Walter Rabus. Neu in ihrem Amt sind Delegierter Frank Lehner und Beisitzer Horst Ziegenmeyer.
In ihren Grußworten dankten die zahlreichen Gäste der Jahresversammlung vor allem für in den Ortsgruppen geleistete ehrenamtliche Arbeit. Landrats-Stellvertreter Walter Schnell lobte, dass die BN-Mitstreiter in der Sache hart, aber parteipolitisch neutral seien. Sie hätten es geschafft, ihre Ideen in den Köpfen der Kommunalpolitiker festzusetzen.
Dr. Karl-Heinz Neuner, stellvertretender Vorsitzender des Jagdverbandes Roth-Hilpoltstein, wies auf die sehr enge Zusammenarbeit von Jagdverband und Bund Naturschutz bei fachlichen Berührungspunkten wie Kormoran, Biber, Wildverbiss und Maisanbau hin. Diese sei sehr wichtig für beide Verbände.
Bernhard Schönmüller, Leiter des Forstbetriebs Allersberg innerhalb der Bayerischen Staatsforsten, sagte, der BUND habe die Entwicklung der Waldwirtschaft der Bayerischen Staatsforsten stets kritisch begleitet. Zur Energiewende würden die Staatsforsten durch die Lieferung von Hackschnitzeln für Biomasseheizkraftwerke beitragen und durch die Bereitstellung von Flächen für die Windkraft. Dies werde jedoch immer im Konsens mit Bürgern und Kommunen erfolgen.
Manfred Gilch, Kreisvorsitzender im Bund deutscher Milchviehhalter (BDM), erklärte, der Bund Naturschutz schaffe das Bewusstsein, dass in der Landwirtschaft eine Wertschöpfung stattfinden müsse. Das Problem dabei sei jedoch, dass Profitgier oft die Welt regiere. Er appellierte deshalb an die Politiker, dazu beizutragen, dass die Weichen in der GAP-
Reform (GAP steht für gemeinsame Agrarpolitik der EU) richtig gestellt würden. Die bäuerliche Milchwirtschaft müsse unbedingt erhalten bleiben, nur so könne auch der Naturschutz weiter gewährleistet werden.
Harald Gebhardt, Abteilungsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), wies auf das Waldumbauprojekt zu einem klimastabilen Wald hin; eine viertel Million Pflanzen seien in diesem Zuge von privaten Waldbesitzern bisher neu gepflanzt worden.
Nach den Grußworten blickte Vorsitzender Michael Stöhr auf das vergangene Jahr zurück. Zentraler Bestandteil darin seien die Gespräche gewesen, die der BN mit den verschiedenen Parteien im Landkreis geführt habe. Außerdem gab es Vorträge und Podiumsdiskussionen, Zusammenarbeit mit und Aktionen an Schulen, Fahrten zu Demos, die Amphibienrettungsaktion und Biotoppflege.
In der Jahresversammlung wurden zudem engagierte BN-Mitglieder geehrt. Elke Küster-Emmer ehrte für die Kreisgruppe Schwanstetten Astrid und Wolfgang Scharpff und Volker Hilpert mit dem silbernen Vereinsabzeichen. Sie alle hätten sich unermüdlichen eingesetzt.
Plädoyer für die Donau
Den Abschluss des Abends bildete der Festvortrag von Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN in Bayern, in dem es um die Positionen des BN zu aktuellen umweltpolitischen Themen ging. Viel Applaus erhielt er für seine Aussage zum möglichen Ausbau des letzten Stücks frei fließender Donau in Bayern: „Wir können es uns nicht leisten, dass in Bayern ein weiterer Fluss massakriert wird.“ Er lobte das klare Nein von Umweltminister Marcel Huber zu einem Donau-Ausbau mit Staustufen und trat für die sanfte Variante ein.
Zur Energiewende sagte er, dass ein erneuter Ausstieg aus dem Nein zur Atomkraft unbedingt verhindert werden müsse. Auch die Abschaffung des EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz) fordere den BN massiv zum Kampf dagegen heraus: „Es kann nicht sein, dass das EEG abgeschafft wird, weil die großen Energiekonzerne meinen, dann keine Rendite mehr zu machen. Er empfahl, auf dem Weg zur Energiewende auch im Kleinen anzusetzen: „Einsparen ist das Gebot der Stunde bei der Energiewende.“
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