Ein kleines Stück „Himmel auf Erden“ im Eichwasen
30.9.2013, 10:00 UhrDas „MatZe“ (Kurzform von „Matthäus-Zentrum“) bietet auf seinen zwei Stockwerken neben drei Kindergartengruppen für jeweils bis zu 25 Kindern nun auch eine Kinderkrippen-Gruppe für bis zu zwölf Kinder unter drei Jahren. Dazu bleibt im benachbarten Pfarrzentrum eine weitere Kinderkrippen-Gruppe für ebenfalls bis zu zwölf Kinder unter drei Jahren aktiv.
Bestens versorgt
Damit ist der Eichwasen nun in Sachen Kinderbetreuung bestens versorgt, stellten die Festredner übereinstimmend fest. Die Baukosten von insgesamt 1,9 Millionen Euro, davon 800000 Euro von der Stadt Schwabach sowie zahlreiche Zuschüsse von Bund und Land im Rahmen der Kinderkrippen-Offensive, seien hier jedenfalls bestens angelegt.
Das neue Familienzentrum gilt auch als Konsultations-Kita für sprachliche Bildung und Förderung für unter Dreijährige und setzt einen inhaltlichen Schwerpunkt bei der Integration von Zuwandererfamilien, unter anderem über eine Kooperation mit der Sozialarbeit der Diakonie Schwabach. So werden eine internationale Kochgruppe, ein Handarbeitstreff und eine Schreibwerkstatt angeboten.
Natürliche Orte der Begegnung
„Kindergärten und Kinderkrippe sind ideale, natürliche Orte der Begegnung und Integration von Familien“, stellte der Geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Gemeinde St. Martin Schwabach, Paul-Hermann Zellfelder, fest. Er lobte besonders, dass sowohl Kosten- als auch Zeitrahmen voll eingehalten wurden. Er erinnerte daran, dass der Bau eigentlich erst 2014 begonnen werden sollte, wegen der Kita-Offensive und der großen Fördermittel von Bund und Land habe man das um zwei Jahre vorgezogen.
Der Evangelische Pfarrer im Eichwasen, Ralph Baudisch, wies auf die Rolle einer Kindertagesstätte als pädagogische Zwischenstation zwischen Elternhaus und Schule hin und plädierte für die Beibehaltung der altbewährten Begriffe „Kinderkrippe“ für die Kleinen unter drei und „Kindergarten“ für die Drei- bis Sechsjährigen. Das Wort „Kindergarten“ als behüteter Schutzraum erinnere ein bisschen an den Garten Eden.
Zur Veranschaulichung des Begriffs „Kinderkrippe“ hatten die Erzieherinnen und Kinder vor dem Festgottesdienst eine kleine Krippe mit Jesuskind aufgebaut.
Den Gedanken des Kindergartens als kleiner Garten Eden griff Dekan Klaus Stiegler auf und nannte das neue Eichwasener Familienzentrum „ein großes Vorhaben mit einem kleinen Stück Himmel auf Erden“. Weil es so groß sei, treffe es sich besonders gut, dass die Einweihung genau am traditionellen Schutzengelfest stattfinde, denn ein so großes Projekt brauche viele Schutzengel.
Großer Kraftakt
Heutzutage baue die Evangelische Kirche nicht mehr viele eigene Gebäude, im Gegenteil stelle der Erhalt der alten Liegenschaften oft ein großes Problem dar, so Stiegler. Doch mit dem „MatZe“ wage die Kirche mit Freude einen „großen Kraftakt, zum Wohle des Eichwasens, aber auch der ganzen Stadt“. Insofern dankte Stiegler nicht nur den vielen Spendern, sondern auch den Kirchensteuerzahlern besonders.
Auch Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) lobte das Familienzentrum als „großen Schritt“ für eine optimale Betreuung für alle Kinder vor der Einschulung. Dieser große Schritt funktioniere nur mit starken Partnern – wie eben der Evangelischen Kirche.
Formal eröffnet
Die Architekten, Harald Domscheit aus Ansbach und Heinz Scheuenstuhl aus Weihenzell, übergaben feierlich den symbolischen Schlüssel an die Leiterin des neuen Familienzentrums, Marita Heiß-Hertle, und Pfarrer Zellfelder. Damit beendeten sie den kleinen, vom Akkordeonesemble „Balgverschluss“ umrahmten Festakt. Einige Kinder durften anschließend das große Kreuz vom Altar in das Gebäude tragen und es damit formal eröffnen.
Ein Tag der offenen Tür mit Spielen und Kinderschminken in allen Gruppenräumen, Herumtoben im Freibereich, mit Gesprächen für Groß und Klein, mit Kaffee und Kuchen schloss sich an. Für das leibliche Wohl sorgte im Hof des Kirchenzentrums das Bürgerforum Eichwasen mit Grillspezialitäten und gekühlten Getränken.
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