Erfolgreicher Ritt auf Rasierklinge
10.4.2019, 14:43 UhrMittelfrankenmeister TV 1848 Schwabach spielte in Gruppe B zuerst gegen die Nummer Eins aus Schwaben, den SSV Schrobenhausen. Eine Mannschaft in der sich eine Reihe von Akteuren des Bundesligisten Nördlingen befand. Angie Walden hatte nur zehn Akteure auf dem Spielbogen. Anna Furman und Louisa Richter sollten am Sonntag noch nachkommen. Insbesondere das Fehlen von Anna, die in der 2. Bundesliga eine immense Entwicklung im Rebounden gemacht hatte, war nicht zu kompensieren. 12:13 und 18:18 die ersten beiden Viertel, aber nach der Halbzeitpause zogen die Schwaben so richtig an, Schwabach konnte nicht mithalten (12:16 und 9:13). Das 51:60 war eine überraschend hohe Niederlage und nährte die Befürchtung, am Sonntag nur noch um den fünften Platz spielen zu können. Schließlich ging es ja noch gegen Wasserburg.
TV 48: Julia Gentsch (18, 2/0), Przybille (11, 2/1), Ginie Walden (8), Reinhardt (6), Strobel (5, 4/3), Fischer (3, 2/1), Bodale, Sarah Kratz, Chiara Mehburger und Nora Westenburger.
Wasserburg? Kein Problem
Wasserburg hatte Schrobenhausen mit 63:58 geschlagen. Das bedeutete für die 48er, dass sie einen Sieg mit sieben Korbpunkten für den zweiten Gruppenplatz oder einen Sieg mit mindestens 14 Korbpunkten für Rang eins benötigten. Coach Angie Walden und die Mädels entschieden sich für die zweite Variante. Allerdings sah es nach dem ersten Viertel (14:22) nicht danach aus. Also doch um den fünften Platz? Naja, Ginie Walden, Nora Westenburger, Chiara Mehburger und Sabrina Strobel mit einem Dreier schienen das nicht zu wollen – nach vier Minuten führten die 48er mit 25:22. Wasserburg schlug mit zwei Dreiern zurück. In der Schlussphase des zweiten Viertels wieder Julia Gentsch bärenstark mit einem Drei-Punkte-Spiel und zwei verwerteten Freiwürfen sowie Sabrina Strobel mit einem Treffer aus der Mitteldistanz: 18:6 das Viertel. Schwabach zur Halbzeit mit 32:28 in Führung. Wasserburg war angeschlagen, und dies nutzten die 48er Mädels: 21:14 und 15:11 addierten sich zu einem 68:53-Sieg und zum ersten Platz in der Gruppe B. Treibende Kraft war Julia Gentsch; Lineke Przybille mit zwei Dreiern und zwei Freiwürfen in zwei Minuten.
TV 48: Julia Gentsch (27/2, 5/3), Przybille (14/2, 5/4), Strobel (13/1, 4/2), Chiara Mehburger (6), Ginie Walden (4), Fischer (2), Nora Westenburger (2), Bodale und Reinhardt.
In der Gruppe A hatte Würzburg zuerst Kemmern (71:33), dann Neumarkt (85:30) geschlagen und holte unangefochten den ersten Platz. Kemmern fertigte Neumarkt mit 60:35 ab – die Schwabacher Mädels mussten am Sonntag also gegen Kemmern um den Einzug ins Finale spielen.
Gegen Kemmern hatte man sich in Schwabach schon vor dem Turnier Chancen ausgerechnet. Jetzt waren ja auch noch Anna Furmann und Luisa Richter (rechtzeitig zurück aus Neuseeland) mit von der Partie. Was sollte da noch schief gehen? Entsprechend legte man los. Natürlich wieder Julia Gentsch, aber eben auch mit Anna Furman. Und nach dem ersten Viertel (15:6) wähnte sich Coach Walden und die Ihren auf dem richtigen Weg. Doch das war die Rechnung ohne den Wirt – Kemmern war in Güßbach Gastgeber – gemacht. Die Oberfranken schlugen in einem nissig geführten zweiten Durchgang mit 17:4 zurück. Schwabach zur Halbzeit mit 19:23 zurück. Soviel musste Angie Walden in der Kabine gar nicht reden; alle wussten, es ging ums Finale. Entsprechend kam der TV 1848 aus der Kabine: 16:7 und 16:10 (insgesamt 51:40). Kemmern wurde aus den Finalträumen gerissen.
TV 48: Przybille (15/1, 3/2), Julia Gentsch (11, 4/3), Furman (9/1), Chiara Mehburger (6/2), Reinhardt (6, 1/0), Strobel (2), Ginie Walden (2), Bodale, Fischer, Sarah Kratz, Luisa Richter und Nora Westenburger.
Ebenfalls ins Finale war die TG 48 Würzburg mit einem 65:58 gegen Schrobenhausen vorgestoßen. Das Spiel um Platz fünf entschied Wasserburg mit 67:42 gegen Neumarkt für sich. Dritter wurde Schrobenhausen (69:49 gegen Kemmern).
Würzburg hatte man von Seiten des TV 1848 fast als unschlagbar eingeschätzt, zu viele Akteure mit Bundesliga- oder Regionalligaerfahrung; aber der relativ knappe Sieg der Unterfranken über Schrobenhausen ließ etwas Hoffnung aufkeimen. Dazu die Reboundkompetenz von Anna Furman. Der Start glückte: 9:5 für Schwabach. Sabrina Strobel eröffnete Durchgang zwei mit einem Dreier, aber angeführt von Anna Bimazubute, die zu Saisonbeginn noch für Schwabach gespielt hatte, ehe sie für ihr Studium nach Würzburg gewechselt war, machte die TG Druck. 10:14 das Viertel und ein 19:19 zur Halbzeit.
Mit 21:14 ging die dritte Spielperiode an Schwabach, das zu Beginn des Schlussviertels mit 40:33 führte. Würzburg drängte mit Macht, kam immer näher. In der 31. Minute war man ganz nah dran (46:45). Przybille beruhigte die Schwabacher Nerven mit einem Dreier. "Stop the clock" lautete nun die Devise für Würzburg. Die 48erinnen zeigten Nerven an der Freiwurflinie (zwei von sechs). Aber das reichte, denn Würzburg glückte nur noch ein Dreier, 11:15 die Spielperiode und 51:48 das Spiel. Schwabach war wieder Bayernmeister. Schlecht kann die Nachwuchsarbeit bei den 48ern nicht sein.
TV 48: Julia Gentsch (15/1, 6/4), Furman (13/1), Strobel (10/2), Przybille (/1, 3/1), Reinhardt (4), Chiara Mehburger (1, 2/1), Fischer, Luisa Richter, Ginie Walden, Bodale (DNP) und Sarah Kratz (DNP).
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