Erinnerungen: Treffen ehemaliger Photo-Porst-Mitarbeiter
16.6.2015, 08:12 UhrBereits zum zweiten Mal hatte Ex-Porstlerin Gisela Seidel einen Stammtisch der ehemals im Falbenholz Beschäftigten und deren Kooperationspartner organisiert.
Letztes Jahr kamen 50 von ihnen nach Schwabach, heuer waren es nahezu 100 mehr, die einen gemeinsamen Abend im Biergarten im Parkbad erlebten, in Erinnerungen schwelgten und sich nach den Jahren nach Porst erkundigten.
Es war eine Erfolgsgeschichte. Und doch stand leider an deren Ende die Pleite. Die Photo Porst AG (Sitz: Schwabach) gibt es nicht mehr, nur noch die Marke. Managementfehler, so sagen viele, führten den ehemals größten Fotohändler der Welt samt seinem Großlabor im Schwabacher Falbenholz schließlich in die Insolvenz.
Immer wieder gab es Neuausrichtungen, man holte wechselnde Partner ins Unternehmen. Im September 2002 eröffnete schließlich das Nürnberger Amtsgericht das förmliche Insolvenzverfahren. Firmenteile wurden verkauft, es gab leider zahlreiche Entlassungen. Unter dem Dach der Ringfoto-Gruppe ist die Marke Photo Porst auch heute noch präsent.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1919 zurück. Hanns Porst gründete damals in Nürnberg seine Firma, startete den Versandhandel mit Fotogeräten. 100 000 Kunden weltweit standen irgendwann in der Kartei, das größte Fotohaus der Welt entstand. 1960 ging die Firma auf Sohn Hannsheinz Porst über, der Weg an der Spitze der Foto-Branche ging weiter.
1972 führte Hannsheinz Porst, der 2010 verstorben ist, die totale Mitbestimmung in seinem Unternehmen ein, verschenkte die Firma an die damals 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es gab basisdemokratische Entscheidungen. Das Ende des Mitbestimmungsmodells kam 1982, als das Unternehmen durch ausländische Investoren (vorübergehend) gerettet wurde. 2002 kam dann aber das endgültige Aus.
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