„Erstgeborener“ erhielt nach 75 Jahren seine goldene Uhr
18.12.2013, 08:18 UhrAnlässlich seines 75. Geburtstags hat Karl Niedermann aus Barthelmesaurach von Stadt und Stadtkrankenhaus eine Uhr geschenkt bekommen. Sichtlich gerührt nahm er sie in Empfang. Bei der Übergabe des Geschenks begleiteten den rüstigen Senior mehrere Mitglieder seiner Familie. Bekommen hat Niedermann die Uhr letztlich, weil das Stadtkrankenhaus heuer sein 75-jähriges Bestehen am Standort in der Regelsbacher Straße feiert.
Als erster im Neubau geboren
Karl Niedermann war am 14. Dezember 1938 der erste Junge, der im damaligen Neubau des Stadtkrankenhauses an der Regelsbacher Straße das Licht der Welt erblickte. Er war das jüngste von sieben Kindern, der erste Bub nach sechs Mädchen. Dem „Erstgeborenen“ in dem neuen Krankenhaus war damals eine goldene Uhr versprochen worden.
Die Zeit verging, Karl Niedermann wurde älter, ebenso das Krankenhaus. Die goldene Uhr bekam er aber nicht.
Die Geschichte von der goldenen Uhr hat in der Familie Niedermann allerdings immer wieder die Runde gemacht, vor allem an den Geburtstagen von Karl Niedermann. Seine Enkeltochter Nadine Niedermann hörte sie mehrmals. Sie machte eine Lehre in der Familien- und Altenhilfe, die damals noch die ehemalige CSU-Bürgermeisterin und Stadträtin Rosy Stengel leitete. Auch ihr erzählte Nadine Niedermann von der goldenen Uhr, die ihrem Großvater versprochen worden war und die er nie bekommen hatte.
Rosy Stengel behielt die Angelegenheit in Erinnerung. Als heuer im Sommer im Aufsichtsrat des Stadtkrankenhauses das Thema 75 Jahre Stadtkrankenhaus angesprochen wurde, kombinierte sie: 75 Jahre Karl Niedermann – 75 Jahre Stadtkrankenhaus.
Sie leitete schließlich die Ehrung und das reichlich späte Einlösen eines Versprechens in die Wege. Und so bekam der Opa von Nadine Niedermann doch noch seine Uhr, nachdem er 75 Jahre darauf gewartet hatte. Die Uhr und die Urkunde überreichten Karl Niedermann im Stadtkrankenhaus Geschäftsführer Diakon Klaus Seitzinger und Rosy Stengel in Vertretung von Oberbürgermeister Matthias Thürauf. „Dass wir das heute tun können, zeigt, dass das Krankenhaus schon lange seinen Platz in der Stadt hat“, sagte Seitzinger.
Dabei waren und mit dem „Erstgeborenen“ freuten sich Dr. med. Hubert Luig (Leiter der Abteilung Gynäkologie-Geburtshilfe), Roswitha und Nadine Niedermann (Schwiegertochter und Enkeltochter), und Jutta Niedermann (Tochter).
Für damalige Maßstäbe modern
Der Krankenhaus-Neubau 1938 an der Regelsbacher Straße galt für damalige Maßstäbe als modern. Er hatte den 1851 gegründeten Vorgänger in der Nördlinger Straße abgelöst. 1963 eröffnete das Krankenhaus sogar noch einen zweiten Standort mit 40 Betten in der Reichswaisenhausstraße. Dieser wurde 1980 abgerissen. Auch das heutige Stadtkrankenhaus Schwabach an der Regelsbacher Straße ist nicht mehr das von 1938. Das Gebäude wurde nach und nach umgebaut beziehungsweise abgerissen und erneuert. Der neue Bettentrakt mit den markanten Türmen wurde schließlich 1998 fertiggestellt.
Das Krankenhaus Schwabach bietet heute 170 Betten in den Abteilungen Innere Medizin, Allgemein- und Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Abteilung Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Pro Jahr werden über 7500 Patienten stationär und etwa 13000 Patienten ambulant versorgt.
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