Trend-Süßigkeit beim Bäcker

Franken im Pistazien-Hype: Diese Bäckerei verkauft jetzt Torte und Krapfen im Dubai-Style

Saskia Muhs

E-Mail zur Autorenseite

27.11.2024, 07:59 Uhr
Pistaziencreme vermengt mit Kadayif-Fadenteig, überzogen mit Schokolade: Diese Kombination sorgt seit Wochen für lange Schlangen vor Geschäften, die Produkte im sogenannten Dubai-Style anbieten - am Freitag womöglich auch in Schwabach.

© Eric Deyerler/News5 Pistaziencreme vermengt mit Kadayif-Fadenteig, überzogen mit Schokolade: Diese Kombination sorgt seit Wochen für lange Schlangen vor Geschäften, die Produkte im sogenannten Dubai-Style anbieten - am Freitag womöglich auch in Schwabach.

Keine Süßigkeit liegt gerade so sehr im Trend, wie die Dubai-Schokolade. Die Idee zu der mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllten Schokolade stammt ursprünglich vom Unternehmen Fix Dessert Chocolatier, das sie seit 2021 in Dubai vertreibt. In Dubai kostet die Schokolade umgerechnet etwa 16,60 Euro. Die teuerste Zutat an der Schokolade ist laut Verbraucherzentrale Berlin die Pistaziencreme.

Ihren Aufstieg verdankt die Dubai-Schokolade Instagram und Tiktok, wo sie ein großes Thema ist. Inzwischen wird sie auch in Geschäften des Schokoladenherstellers Lindt bundesweit verkauft. Die Schokolade sorgte Anfang November bereits für meterlange Warteschlangen und Weiterverkäufe im Internet für Hunderte Euro. Rund 15 Euro kostet eine Tafel im Geschäft.

Der Hype erreicht nun auch Franken: Bereits seit mehreren Wochen verkauft die Bäckerei Distler dort bereits Torte im Dubai-Style. Unter einem Instagram-Post mit einem Bild der Trend-Leckerei häufen sich lobende Kommentare: "Habe die Torte zum Geburtstag geschenkt bekommen. Super lecker!" schreibt eine Nutzerin.

Zum Black Friday am kommenden Freitag (29. November) hat sich die Bäckerei eine weitere Dubai-Kreation einfallen lassen, dann soll es auch exklusive Dubai-Krapfen in deren sechs Filialen geben, verkündet die Bäckerei am Mittwoch über ihre Instagram-Story. Wer einen möchte, sollte schnell sein, denn die Krapfen sind streng limitiert: Nur 120 Stück werden in den Läden des Bäcker Distlers in den Verkauf gehen, heißt es seitens der Bäckerei.

Goldgrube - auch für Großhändler

Pistaziencreme ist eine der essenziellen Zutaten der Trendsüßigkeit, dementsprechend groß ist die Nachfrage. Die zehnfache Menge Pistaziencreme verkauft ein Großhändler aus Baden-Württemberg derzeit. Sechs Tonnen pro Woche gehen an die Kunden.

Pistaziencreme sei gerade so gefragt wie nie, sagte Pascal Walch, Geschäftsführer des Dessert-Großhändlers JM Posner. Sechs Tonnen seiner in Spanien hergestellten Creme verkaufe er gerade pro Woche.

"Wir haben gesehen, dass es immer mehr wird und haben dementsprechend die Produktion erhöht", berichtet der Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Straubenhardt bei Pforzheim. Vor rund zwei Monaten habe man die Produktion von 600 Kilogramm auf 6 Tonnen pro Woche erhöhen lassen - also um das Zehnfache. Zu Beginn seien der Händler noch deswegen belächelt worden. "Und trotzdem ist es nicht genug." Bei der aktuellen Nachfrage könne man auch zehn Tonnen pro Woche verkaufen, sagte Walch.

Kaufbeschränkungen gegen das Horten

Damit die Kunden die Creme nicht horteten, seien Kaufbegrenzungen eingeführt worden. "Man kann nicht mehr als vier Eimer online kaufen." Teilweise bekomme er am Telefon höhere Preise für die Creme geboten. Darauf lasse er sich nicht ein, berichtet Walch.

Die Pistazien für die Creme stammten aus Sizilien. Zu den Abnehmern gehörten Bäckereien, Desserthersteller und auch Privatkunden, berichtet der Geschäftsführer. Schon vor dem Trend zur Dubai-Schokolade sei die Nachfrage nach Pistaziencreme gestiegen - das Produkt werde etwa zur Füllung von Croissants verwendet. "Da haben wir generell dieses Jahr schon deutlich mehr verkauft als das Jahr zuvor."

Verwandte Themen