Großkreuz für Peipp

SCHWANSTETTEN - Der Soldaten- und Kameradschaftsverein Leerstetten und Umgebung feierte am Wochenende sein 125-jähriges Bestehen. Den Auftakt zu den dreitägigen Feierlichkeiten bildete ein Disco-Abend im Festzelt mit der Band „Trenchcoat“ am Freitag. Ein weiterer Höhepunkt war der Ehrenabend. Besonders ausgezeichnet wurde dabei Vorsitzender Hans Peipp.

Der Soldaten- und Kameradschaftsverein Leerstetten ehrte für zehn Jahre Mitgliedschaft Andreas Biallas, Albert Böcker, Michael Dorst, Werner Krämer, Gerald Kuhn, Bernd Michaelis, Dieter Rauh, Hans Schmidt, Johann Schmidt, Donna Schröder, Johann Schuhmann, Peter Weidner und Herbert Vieröther.

Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Siegfried Bayer, Joachim Korth, Michael Mayer, Walter Mihatsch, Walter Pöllmann, Simon Wellenhöfer, Hans Sommer und Werner Kitschur geehrt.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Günter Federl, Georg Frommberger und Reinhold Meyer ausgezeichnet.

Eine besondere Ehrung nahm anschließend der stellvertretende Präsident des Bayerischen Soldatenbundes BSB und Vorsitzender des BSB-Kreisverbandes Roth Wolfgang Niebling zusammen mit Dr. Manfred Weiß, dem Vorsitzenden Hans Peipp und dessen Stellvertreter Willi Maueröder vor. Alle Jubilare erhielten unter anderem eine Urkunde und eine Flasche Chianti mit Etikett zu diesem 125-jährigen Jubiläum. In Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um das deutsche Soldatentum und insbesondere um den Bayerischen Soldatenbund erhielt der Vorsitzende des Leerstettener Soldaten- und Kameradschaftsvereins, Hans Peipp, das Großkreuz am Bande.

Keine Ehrung, dafür aber eine besondere Würdigung gab es für die beiden Ehrenmitglieder des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Simon Blos und Hans Weiß. Beide hatten sich um den Wiederaufbau des Vereins im Jahr 1961 und um den Bau des Ehrenmals an der Hauptstraße große Verdienste erworben. Simon Blos war zudem mehr als 40 Jahre Schriftführer des Vereins.

Zu Beginn des Ehrenabends erinnerte der Vorsitzende Hans Peipp unter anderem an wichtige Ereignisse, die das Gründungsjahr des Soldaten- und Kameradschaftsvereins bestimmten. Zu diesen zählten unter anderem der Tod Königs Ludwigs II., die Einweihung der Freiheitsstatue in den USA und dass Carl Benz seinen Motorwagen zum Patent anmeldete.

Das erste Grußwort sprach der CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Manfred Weiß, der auch Schirmherr des dreitägigen Festes ist. Er erklärte, dass heute kein Feind mehr an der Grenze steht. „Die Feinde, die derzeit die deutsche Gesellschaft bedrohen, kommen nicht mehr in Uniform und wollen nicht mehr militärische Ziele attackieren.“ Gemeint war die Bedrohung durch Terrorismus. Dr. Manfred Weiß verteidigte den Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Die zum 1. Juli in Kraft tretende Aussetzung der Wehrpflicht sah der frühere Justizminister mit gemischten Gefühlen. Unter anderem sagte er, dass die Wehrpflicht nicht mehr zu halten wäre, wenn nur ein Bruchteil der Wehrpflichtigen eingezogen werde.

Hingegen kritisierte Landrat Herbert Eckstein, dass nach dem Beschluss über die Aussetzung der Wehrpflicht nicht darüber diskutiert wird, wie es dann weitergehen soll. Die Bundeswehr habe ausgezeichnet, dass sich in ihr die Vielfalt der Gesellschaft widergespiegelt hat.

Der Bürgermeister von Schwanstetten Robert Pfann erinnerte daran, dass es den Kameraden immer ein bedeutendes Anliegen war, neben der Pflege der Kameradschaft und dem Gedenken der Gefallenen, den Frieden als hohes Gut herauszustellen. Der Bürgermeister überreichte dem Verein als Jubiläumsgeschenk einen Zinnteller mit Motiven aus Schwan-stetten sowie ein Kuvert mit einer Zuwendung der Marktgemeinde.

Die Grüße des Bayerischen Soldatenbundes überbrachte der stellvertretende BSB-Präsident und Kreisverbandsvorsitzende Wolfgang Niebling. Glückwünsche des Patenvereins, des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Schwand und Umgebung, übermittelte Vorsitzender Dieter Weiß. Er übergab als Geschenk ein Fahnenband. Unter der Leitung von Kreis- und Gruppenchorleiter Rudolf Löw glänzen die Sängerfreunde Leerstetten beim Ehrenabend unter anderem mit „Teuere Heimat“, bekannt als der Gefangenenchor aus „Nabucco“.