Im März geht’s weiter
25.2.2011, 08:00 UhrFürs Auftragen der letzten, dünnen Schicht offenporiger Asphalt muss die Autobahn nochmal abwechselnd in jede Richtung halbseitig gesperrt werden. Der soll die Lärmbelastung durch Abrollgeräusche deutlich mindern. Er wurde bislang noch nicht aufgebracht, weil die schmutzigen Reifen der Baustellenfahrzeuge bei den immer noch notwendigen Arbeiten neben der Fahrbahn die offenen Poren schnell zusetzen würden.
Ab 14. März halbseitige Sperre
Ab 14.März wird die Verkehrsführung zwischen der Anschluss-Stelle Roth und dem Kreuz Nürnberg-Süd erneut geändert. Ab Mitte März bis Mitte August wird zunächst die Fahrbahn Richtung Heilbronn gebaut, dabei wird der Verkehr komplett auf die Amberger Fahrbahn umgelegt.
Anschließend folgen die Arbeiten auf der Fahrbahn Richtung Amberg (endgültige Asphaltschicht, Schutzplanken, Markierung), dafür muss der Verkehr nochmal auf die Heilbronner Fahrbahn umgelegt werden. Ab voraussichtlich Ende September wird die Autobahn zwischen Roth und Nürnberg-Süd sechsstreifig befahrbar sein.
Was in diesem Bereich ebenfalls noch fehlt und unter anderem im Lauf des Jahres erledigt werden soll: Fertigstellung der Gabionen-Steilwälle bei Kornburg, Herstellung der Lärmschutzwände bei Kornburg, Herstellung von drei Mittelstreifenüberfahrten, Bau der Feldwegunterführung bei Greuth, Bau der Kornburger Hauptstraße (Staatsstraße 2406), Bau der Gemeindestraße am Wasserturm, endgültige Schutzeinrichtungen und Markierungsarbeiten.
„Vordringlicher Bedarf“
Die wichtige Ost-West-Verkehrsader A6 bildet im Bereich Nürnberg einen Flaschenhals, in dem sich der Verkehr oft staut. Der sechsstreifige Ausbau soll Abhilfe schaffen. Im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen ist der Ausbau von der Anschluss-Stelle Schwabach-West bis zum Autobahnkreuz Nürnberg-Ost als „vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen.
Wenn der Abschnitt zwischen Nürnberg-Süd und der Ausfahrt Roth fertig ist, soll der sechsstreifige Ausbau weitergehen, und zwar zwischen dem Kreuz Nürnberg-Süd und dem Kreuz Nürnberg-Ost. Für diese 3,7 Kilometer liegt ein Planfeststellungsbeschluss vor, es besteht also Baurecht. „Wenn das Geld vom Bund kommt, möchten wir die Arbeiten ausschreiben und loslegen“, sagt Diana Kosok, Pressesprecherin der für den Bau zuständigen Autobahndirektion Nordbayern, „Wir würden nächstes Jahr gerne anfangen.“ Der Bundeshaushalt 2012 wird wahrscheinlich erst im Sommer beraten.
Bodendenkmal steht im Weg
Beim Bauabschnitt Nürnberg-Süd bis Nürnberg-Ost gibt es eine Besonderheit: Die A6 soll zwischen den beiden Autobahnkreuzen symmetrisch verbreitert werden, an beiden Seiten wird also jeweils ein Fahrstreifen angebaut. Allerdings steht der Symmetrie unmittelbar vor der Ausfahrt Langwasser ein Naturdenkmal im Weg: der „Teufelsbackofen“. Es handelt sich um einen etwa 1,50 Meter hohen Felsen, der wie eine Höhle wirkt. Er befindet sich unmittelbar neben der Fahrbahn der A6 Richtung Amberg. Der „Teufelsbackofen“ wurde vom Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal eingestuft. Sowohl das Landesamt für Denkmalpflege als auch die Stadt Nürnberg haben im Rahmen der Planungen zum Ausbau der A6 den Erhalt gefordert. Darauf nehmen die Autobahnbauer Rücksicht: Im Bereich des „Teufelsbackofens“ bleibt der südliche Fahrbahnrand bestehen; die Autobahn wird nach Norden hin verbreitert.
Die Denkmalliste führt den „Teufelsbackofen als „Stubensandsteinhöhle des Mittelalters und der Neuzeit“. Laut Christian Bollacher vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Thierhaupten wurde in der Höhle in den 1930er Jahren archäologische Grabungen durchgeführt, die mittelalterliche und vorgeschichtliche Keramik aus der La-Tène-Zeit (Keltenzeit, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) zutage förderten. Allerdings seien die Nachrichten über vorgeschichtliche Funde aus dem „Teufelsbackofen“ mit großer Vorsicht zu genießen und würden sich einer Überprüfung entziehen, weil die Funde inzwischen verschollen seien. „Es handelt sich aber in jedem Falle um eine Stubensandhöhle, also eine künstliche Höhlung, die dem Abbau von Stubensand diente. Datierung also eher frühneuzeitlich“, erklärt Bollacher. „Das punktuelle Stubensandstein-Vorkommen ist in größerem Umkreis tatsächlich eine Besonderheit, was aber seine Nutzung als Stubensandlieferant befördert haben dürfte.“ Der Begriff erklärt sich dadurch, dass feiner „Stubensand“ früher zum Scheuern der Böden verwendet wurde.
Schwabach frühestens 2013
Der Abschnitt zwischen den beiden Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost wird wohl vor dem Schwabacher Abschnitt gebaut. Der Ausbau der A6 im Bereich Schwabach liegt noch in weiterer Ferne, zumal für die 5,6 Kilometer zwischen Schwabach-West und Anschluss-Stelle Roth das Planfeststellungsverfahren noch läuft, also noch kein Baurecht besteht. Die Autobahndirektion Nordbayern erwartet den Planfeststellungsbeschluss Ende 2011. Wenn niemand dagegen klagt und wenn der Bund die nötigen Mittel zur Verfügungung stellt, könnte laut Autobahndirektion-Pressesprecherin Diana Kosok der Bau 2013 beginnen.
Hier müssen die Brücken an der Rittersbacher Straße, „An der Autobahn“ in Forsthof, an der Rother und der Penzendorfer Straße neu gebaut werden. Vorgesehen ist im Bereich Forsthof auch besserer Lärmschutz als bisher (bis zu 14 Meter hoch).