Kampf gegen Mobbing im Internet
21.8.2012, 09:09 UhrIm Rahmen eines mehrtägigen Uni-Schul-Projekts konnten sich die Siebtklässler der Wirtschaftsschule mit den Themen „Mobbing im Internet“ und „Verantwortungsvolles Verhalten in Facebook“ beschäftigen.
Ungewöhnlich war, dass nicht der erhobene Zeigefinger der Lehrkräfte im Mittelpunkt stand, sondern die Auseinandersetzung der Schüler mit diesen Themen. Gerade auch weil die Beratungsanlässe in diesem Bereich steigen, sieht der Organisator und Beratungslehrer Claus Bauer die Notwendigkeit, bereits in den Eingangsklassen auf Vorbeugung zu setzen.
Bei einer schulinternen Befragung gaben rund zehn Prozent der Befragten an, sich innerhalb der vergangenen zwei Monate schon einmal als Opfer von „Cybermobbing“-Attacken gefühlt zu haben. Bedenklich ist dabei der Umstand, dass diese psychische Gewalterfahrung oftmals von den Eltern unbemerkt bleibt.
Laut Auskunft der Betroffenen werden diese Erlebnisse überwiegend in sozialen Netzwerken sowie bei der Kommunikation zum Beispiel in „Chatrooms“ gemacht. Angesichts der möglichen Anonymität der Täter im Internet, gegen die man sich kaum wehren kann, breiten sich dann schnell Ohnmachtsgefühle bei den Betroffenen aus.
Vor diesen Projekttagen hatten Bamberger Wirtschaftspädagogikstudenten unter der Leitung ihres Dozenten Marc Egloffstein 40 Wirtschaftsschüler zu „Medienscouts“ ausgebildet. Diese gestalteten halbtägige Kurse, in deren Rahmen sich die Schüler mit den Themen „Cybermobbing“ sowie dem verantwortlichen Verhalten in sozialen Netzwerken kritisch auseinandersetzen konnten.
Obwohl Facebook & Co. ständige Begleiter der Jugendlichen sind, zeigte sich schon bei den ersten Gesprächsrunden, dass eine große Unkenntnis und Unbekümmertheit vorherrscht, was den sicheren Umgang mit diesen Medien anbelangt. Das Fazit einer Schülerin nach dem Projekttag: „Ich habe gelernt, wie gefährlich das Internet wirklich sein kann. Ich werde jetzt weniger von mir auf Facebook preisgeben“.
Erfreulicher Nebeneffekt dieses Projekts: Die „Medienscouts“ stärkten neben ihrer eigenen Medienkompetenz auch ihre Sozial- und Methodenkompetenzen, indem sie jüngere Schüler bei deren Lernprozessen unterstützen. Die Kosten dieser aufwändigen Projekttage bezuschusste der Verein der Freunde der Wirtschaftsschule Schwabach.
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