"Kurskorrektur" beim SC 04

13.08.2010, 00:00 Uhr

© Jainta

SCHWABACH - Noch einmal von vorne: "Besser abschneiden als im Vorjahr", so lautete die offiziell ausgegebene Zielsetzung des SC 04 Schwabach, der morgen, Sonntag, 15 Uhr ohne die beiden Urlauber Florian Dziajlo und Philipp Tauch beim SV 73 Süd Nürnberg gastiert, vor dieser Saison. Und jedem Beobachter der Szene war klar, was das heißt: Der ambitionierte Ex-Bayernligist, vergangene Saison Vizemeister im mittelfränkischen Bezirksoberhaus, peilt die Meisterschaft an.

Nach einem ordentlichen 1:1 zum Auftakt in Roth folgte allerdings vergangene Woche eine 1:3-Niederlage gegen den SV Buckenhofen und dabei vor allem eine Leistung, die an der Zielsetzung der Schwabacher doch zweifeln lässt. Darauf angesprochen, muss sich Trainer Reiner Eisenberger, der das Buckenhofen-Spiel gar nicht erst schönreden will ("ein sehr schlechtes Spiel von uns"), hörbar zusammenreißen. "Diese Zielsetzung ist unrealistisch und viel zu offensiv formuliert, ich sehe uns überhaupt nicht als Topfavorit oder Meisterschaftsanwärter. Wir müssen erstmal unsere Abgänge kompensieren, wollen unseren Weg mit jungen Leuten weiter gehen und am Ende unter den ersten Fünf landen", so der 44-Jährige mit einer unmissverständlichen Kurskorrektur. Von Aufstiegsambitionen ist nichts mehr zu hören.

Ein "Kommunikationsproblem"

Ein "kleines Kommunikationsproblem" habe es gegeben meint Heinz Rabe, 1. Vorsitzender des SC 04 Schwabach, zu den Irritationen rund um seine Fußball-Abteilung. Die von Manager Thomas Schlecht vor Rundenstart ausgegebene Zielsetzung sei nicht mit dem Trainerstab abgesprochen gewesen, wie Rabe und Eisenberger betonen. "Wir sollten schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Mit der Aussage waren wir nicht zufrieden, da war Thomas Schlecht zu euphorisch", stellt sich der Vereins-"Boss" hinter seinen Trainer. Mittlerweile ist der Vorfall laut Rabe aber intern diskutiert worden, personelle Konsequenzen werde es keine geben.

Keinen Zweifel gibt es aber auch daran, dass sich die Schwabacher mit ihrem "kleinen Kommunikationsproblem" einem unnötigen Druck ausgesetzt haben. "Jeder Gegner geht doch jetzt mit der Einstellung, ,denen zeigen wir’s‘, ins Spiel", grantelt Eisenberger. Hausgemachte Probleme und eine Situation, die mit mehr Kommunikation im Vorfeld eigentlich ganz leicht hätte vermieden werden können.