Lernen von den Helden des Alltags

25.01.2013, 08:55 Uhr
Lernen von den Helden des Alltags

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Die kleinen Helden von nebenan sind oft viel bessere Vorbilder: Die Handballtrainerin, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, der Chorleiter oder die ehrenamtliche Pausenaufsicht. Von ihnen können Kinder lernen, wie wichtig es ist, sich für andere Menschen zu engagieren.

Ehrenamt als Unterrichtsthema

Die Klasse 4b der Grundschule Wendelstein hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. In Zusammenarbeit mit Klassenlehrerin Ulrike Eurich hielt Lehramtsstudentin Johanna Buckel im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit eine Unterrichtsstunde zum Thema Ehrenamt und stellte den Schülern anhand von Texten und Fotos einige „Helden des Alltags“ aus Wendelstein vor.

(ContentAd))Eine Woche später kamen diese Ehrenamtlichen dann zu Besuch in die Klasse: Handballtrainerin Melanie Ditze (21), Feuerwehrkommandant Christian Mederer (28), Organist und Chorleiter Hermann Lahm (64) sowie Sabine Ebersberger (14) und Christiane Weiser (15), die ehrenamtlich die Pausenaufsicht in der Grundschule Wendelstein übernehmen.

Jeder kann sich engagieren

Sie alle zeichnen sich durch vorbildhaftes Verhalten aus — wenn auch in ganz unterschiedlichen Bereichen und auf ganz verschiedene Art und Weise. Den Schülern wurde dadurch vor Augen geführt, dass jeder Mensch ein „Held des Alltags“ sein kann.

Je einer der Alltagshelden stellte sich einer kleinen Gruppe von Kindern vor. So konnten sich die Schüler genau mit den Ehrenamtlichen beschäftigen, ihnen Fragen stellen und sie kennenlernen. Melanie Ditze erklärte, welch aufwändige Prüfungen sie auf ihrem Weg zur Handballtrainerin meistern musste.

Beeindruckende Verantwortung

Feuerwehrmann Christian Mederer faszinierte die Grundschüler, weil er bei Löscheinsätzen Verantwortung trägt. Hermann Lahm beeindruckte die Kinder mit der „kleinsten Orgel der Welt“, die er zur Veranschaulichung seiner Tätigkeit mitgebracht hatte. Sabine Ebersberger und Christiane Weiser erzählten, dass sie nahezu jede Pause im Einsatz sind und wie viel Geduld nötig ist, um die Grundschüler auf den Pausenhof zu bitten.

Als alle Fragen beantwortet waren, schrieben die Kinder auf Plakate, was sie an den Ehrenamtlichen besonders fasziniert hatte. Die Schüler waren vor allem davon beeindruckt, dass die Alltagshelden freiwillig anderen Menschen helfen, ohne dafür Geld zu bekommen. Sie waren aber auch von der Freundlichkeit und Offenheit der „Helden des Alltags“ fasziniert.

Durch den Besuch der „ehrenamtlich Engagierten sollten die Kinder lernen, wie viel Arbeit und Zeit ein Ehrenamt beansprucht. Sie sollten verstehen, dass Angebote von Menschen für Menschen nicht selbstverständlich sind und dass man dafür „Helden des Alltags“ braucht, die sich in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen. Vielleicht nimmt sich ja das eine oder andere Kind einen der Ehrenamtlichen zum Vorbild — und tritt in ein paar Jahren in dessen Fußstapfen.

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