Mit dem klimafreundlichen Multitalent Elektrofahrrad unterwegs

9.11.2015, 10:25 Uhr
Mit dem klimafreundlichen Multitalent Elektrofahrrad unterwegs

© Foto: Landratsamt Roth

Drei begeisterte Elektrofahrrad-Radler aus dem Landkreis Roth berichten Klimaschutzbeauftragter Barbara Dennerlein über ihre Erfahrungen und ihren Beitrag zum Klimaschutz.

In letzter Zeit sind Elektrofahrräder wie E-Bikes, Pedelecs und sogar S-Pedelecs in vieler Munde. Das gängigste der Elektrofahrräder ist das normale Pedelec, das 25 Stundenkilometer schnell fahren kann. Der Trend zum Pedelec setzt sich in Deutschland stetig fort, da es flexibel einsetzbar und gesundheitsfördernd ist. Außerdem trägt es zum Klimaschutz bei, da es für viele neben dem normalen Fahrrad eine praktische Alternative zum Auto ist.

Studien haben bewiesen, dass bei einer Entfernung bis zu 4,6 Kilometer Luftlinie das Pedelec das schnellste Verkehrsmittel ist. Schneller als Auto oder die öffentlichen Verkehrsmittel, da Strecken ohne Umwege gefahren werden können.

Gute Argumente

Die drei befragten Elektrofahrradnutzer aus dem Landkreis Roth können diese Argumente für ein Elektrofahrrad nur bestätigen. Das Ehepaar Götz (67 und 71 Jahre) aus Haag bei Kammerstein und Georg Strauß (42), der demnächst nach Hilpoltstein zieht, erklärten sich zu einem Interview mit der Klimaschutzbeauftragten des Landkreises Roth bereit.

Das Ehepaar Otto und Hildegard Götz hat zwei normale Pedelecs. Für die etwas schnellere Variante (Höchstgeschwindigkeit 45km/h), das S-Pedelec, hat sich Georg Strauß entschieden.

Während das Ehepaar Götz das Elektrofahrrad vor allem für Alltagsbesorgungen (Bäcker, Einkaufen, Kirche) und in der Freizeit nutzt, radelt Georg Strauß bislang jeden Tag von Nürnberg nach Hilpoltstein zur Arbeit und wieder zurück. Das sind täglich stolze 66 Kilometer. Dadurch hat er sich bereits satte 9000 Kilometer mit dem Auto eingespart. 2000 Kilogramm Kohlendioxid sind damit weniger in die Atmosphäre geblasen worden.

Es waren sehr unterschiedliche Gründe, die zu der Entscheidung führten sich ein Elektrofahrrad anzuschaffen. Das Ehepaar Götz nannte vor allem gesundheitliche Gründe, durch die das Fahren mit dem herkömmlichen Rad problematisch wurde. Georg Strauß überzeugte das Ausprobieren des S-Pedelecs eines Freundes. „Meine Lebensqualität hat sich immens verbessert. Ich kann zur Arbeit pendeln und bin weniger krank. Außerdem bin ich durch den Ausgleich im Winter zufriedener“, so Strauß. Für ihn ist sein S-Pedelec ein Fitnessstudioersatz und gleichzeitig schont es Geldbeutel und Auto.

Die neu erworbene Mobilität begeistert vor allem das Ehepaar Götz: „Wir sind so flexibel, können spontan losfahren, ohne uns über die Topografie oder Weite der Strecke Gedanken zu machen. Wir fahren einfach zu ganz anderen Zielen und sehen vieles aus einem anderen Blickwinkel als bei einer Autofahrt. Außerdem sparen wir uns die Parkplatzsuche und können ohne verschwitzte Kleidung bis vor die Tür fahren.“

Beim Betrieb von E-Bikes wird, unter Berücksichtigung der Herstellung des Akkus, etwa 5,5 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausgestoßen. Zum Vergleich: Ein sparsames, benzinbetriebenes Mofa emittiert mindestens zehnmal so viel, ein sparsames Auto mit Verbrennungsmotor rund 20- bis 50-mal so viel.

Die Elektrofahrräder leisten allen dreien mit vollster Zufriedenheit ihren Dienst. Einziger Nachteil ist das hohe Gewicht, vor allem bei Zugfahrten ist dies ziemlich anstrengend. „Aber auch hier gibt es hilfsbereite Menschen, die mit anpacken“, freut sich Hildegard Götz.

Schneller als gedacht

„Beherrschen muss man sein Elektrofahrrad, denn es ist ja schneller als ein normales Fahrrad“, gab die Kammersteinerin der Klimaschutzbeauftragten zum Schluss des Interviews mit auf den Weg. Außerdem gilt: Im Straßenverkehr muss noch besser aufgepasst werden, da man nicht als Fahrer eines Elektrofahrrads erkannt und die Geschwindigkeit oft unterschätzt wird.

„Klar ist, dass sich vieles auch mit einem herkömmlichen Fahrrad bewältigen lässt. Das Elektrofahrrad soll auch nicht das herkömmliche Fahrrad, sondern andere motorisierte Fahrzeuge wie das Auto, ersetzen“, bestätigte Barbara Dennerlein.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im Landratsamt bei der Klimaschutzbeauftragten Barbara Dennerlein, Telefon (0 91 71) 81-14 92 oder unter klimaschutz@landratsamt-roth.de.

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