Rechte sind unerwünscht

23.05.2012, 15:00 Uhr

Bürgermeister Robert Pfann (SPD) setzt derzeit alle Hebel in Bewegung, damit die Veranstaltung „Der Holocaust aus biblischer Sicht“ nicht wie geplant über die Bühne eines Gasthauses in der Gemeinde gehen kann. „Geschichtsklitterung können wir nicht tolerieren“, sagte Pfann unserer Redaktion.

Angemeldet hatte die „Konferenz“ mit vorgesehenem Gottesdienst Christian Bärthel aus Ronneburg in Thüringen, der nach Angaben der Verfassungsschützer als Rechtsextremist gilt. Im Jahr 2003 soll er in Erfurt eine Demonstration angemeldet haben, auf der unter anderem die einschlägig bekannten Neonazis Ralf Wohlleben, Christian Worch und der aus Zirndorf stammende Gerd Ittner als Redner auftraten.

Heute beraten Vertreter der Polizei und der Gemeinde, wie man gegen das geplante Holocaust-Treffen vorgehen kann. Derweil hat die Wirtin des gastronomischen Betriebes die Veranstaltung von sich aus abgesagt. Nachdem man erfahren habe, um wen es sich bei der Gruppe tatsächlich handelt, habe man die Anmeldung storniert, sagte eine Mitarbeiterin auf Anfrage.

Dem mag man in der Gemeindeverwaltung nicht so recht Glauben schenken. Erst im Januar habe dort eine Konferenz der NPD stattgefunden, betont der Bürgermeister. Elke Schönwald, Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken, bestätigt, dass sich dort Personen getroffen haben, die dem rechten Spektrum zuzuordnen seien. Vergangenes Jahr mussten die Schwanstettener zudem einen Aufmarsch von Rechten erdulden. „Es reicht“, sagt Gemeindechef Pfann unmissverständlich.
 

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