Der Ablauf an einem Prüfungstag ist meistens gleich. Während die Zweibeiner mit einem umfangreichen Theorietest beginnen, dürfen sich die Hunde noch kurz ausruhen. Dann geht es auch für sie los.
Im Praxisteil muss jeder Hund zuerst den Verweistest bestehen. Dabei dürften die Vierbeiner dem Vermissten nicht zu nahekommen oder belästigen, denn im echten Einsatzfall muss gewährleistet sein, dass die Hunde einen möglicherweise Schwerverletzten nicht bedrängen.
Danach geht es mit der Unterordnung weiter. Bei diesem Gehorsamkeitstest kommt es auf das gute Zusammenspiel der Teams an. Geprüft wird unter anderem, ob der Rettungshund auf Kommandos korrekt reagiert und seinem Hundeführer auch ohne Leine folgt.
Nach Bestehen dieser Teilprüfungen folgt für die Prüflinge die Flächensuche in einem gut 30 000 Quadratmeter großen Waldgelände: Dort werden ehrenamtliche Verletztendarsteller versteckt. Nur 20 Minuten hat ein Team Zeit, zwei Vermisste zu finden.
Dazu gehört neben der Zusammenarbeit mit dem Hund die Kommunikation mit der Einsatzleitung und die Orientierung in einem unbekannten Waldstück.
"Die Ausbildung zum Rettungshund dauert in der Regel zwei Jahre. Daher freuen wir uns immer, wenn unsere Hundeführer dann mit einem guten Ergebnis nach Hause kommen.", berichtet Ingrid Bierschneider von der Johanniter-Rettungshundestaffel.
"Biene kennt das Prozedere schon. Sie ist bereits seit neun Jahren ein geprüfter Rettungshund und konnte schon mehrere Vermisste aufspüren." Für Amy dagegen war es die erste Prüfung: "Wir freuen uns, dass sie jetzt fester Bestandteil unseres Einsatzteams ist."