„Tag des offenen Denkmals“ im Eiskeller und auf dem Kirchturm

15.9.2015, 10:21 Uhr
„Tag des offenen Denkmals“ im Eiskeller und auf dem Kirchturm

© Foto: Distler

Auf den Spuren der Schwabacher Brau-AG“ luden Klaus Huber und Ulrich Distler zu zwei Führungen ein, die im Hof der AWO in der Hördlertorstraße, dem „Zinnienhof“, begannen. Über 120 interessierte Teilnehmer begaben sich auf Spurensuche. Erfreulicherweise fanden sich auch viele Kinder und Jugendliche ein, die von der Erkundungstour sichtlich angetan waren.

Zunächst erläuterte Klaus Huber, dass das Schwabacher Bier bereits im Mittelalter bis nach Straßburg und Ungarn versandt wurde. Um sich von den ausgezeichneten Gär- und Lagermöglichkeiten in Sachen Bier zu überzeugen, begaben sich die Teilnehmer 16 Meter unter die Erde. Dies wurde möglich gemacht durch Horst Weckerlein von der AWO sowie durch Hans Alter, der als Kellerwart die Schlüsselgewalt über Schwabachs größten Bierkeller hat.

Überwältigt waren die Besucher vor allem von dem riesig angelegten Eiskeller, dem größten seiner Art in Schwabach. Die reiche Anzahl an gusseisernen Säulen und die Relikte der einstigen Elektroanlage weisen diesen Teil als bedeutendes Denkmal der Schwabacher Wirtschaftsgeschichte aus. In dem großen Raum sind noch die Überbleibsel eines hydraulischen Widders vorhanden, welcher das Wasser aus dem Brunnen nach oben pumpte. Aus diesem Wasser wurde mittels einer Eismaschine nach Lindeschem System Eis erzeugt.

Durch Fusion mit der benachbarten Brauerei Sammetreuther entstand die „Bierbrauerei-Gesellschaft Schwabach A-G“. 1912 schloss diese sich mit den „Vereinigten Brauereien Ruck & Quinat“ zur „Brauhaus Schwabach A-G“ zusammen. Als Folge der Inflation fusionierte man mit dem „Brauhaus Nürnberg“. Es entstand das „Brauhaus Nürnberg, Abteilung Schwabach“, das bis etwa 1930 noch in Schwabach braute.

Besuch bei „Johanna“

Zahlreiche Gemeindeglieder und Gäste machten der großen Glocke der Stadtkirche anlässlich ihres 600. „Geburtstags“ ihre Aufwartung. Der Glockengottesdienst begann zunächst im Freien, wo man den Klängen der Glocken lauschte. In der Predigt erläuterte Lektor Klaus Alter die Aufschriften und Bilder der einzelnen Stadtkirchglocken.

Bei der Turmführung in die Glockenstube konnten die Besucher gleich zwei Ergebnisse handwerklichen Könnens bewundern: den Glockenstuhl als gelungenes Werk von Zimmerleuten und die Läuteinstrumente als Ergebnis glockengießerischer Handwerkskunst.

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