Tourismus im Landkreis Roth: Übernachtungszahlen steigen

19.3.2015, 16:59 Uhr
Tourismus im Landkreis Roth: Übernachtungszahlen steigen

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164 387 Ankünfte von Gästen haben die größeren Beherbergungsbetriebe (ab zehn Betten) im vergangenen Jahr im Landkreis Roth gezählt. Die Gäste blieben im Schnitt 1,9 Tage, daraus ergeben sich 311 144 Übernachtungen. Das ist ein kleines Plus von 1,0 (Ankünfte) beziehungsweise 2,0 Prozent (Übernachtungen) im Vergleich zum Vorjahr und ein ordentliches Plus von 17,2 Prozent (Ankünfte) beziehungsweise 9,3 Prozent (Übernachtungen) im Fünf-Jahres-Vergleich. Im Prinzip ist es mit Ausnahme des Jahres 2013, als im Zuge der Hochwasserkatastrophe in Niederbayern die Urlauber um ganz Bayern einen Bogen gemacht haben, jedes Jahr bergauf gegangen.

Gute Rahmenbedingungen

Gruber und Eckstein glauben weiter an einen moderaten Anstieg. Die Januar-Zahlen 2015 würden äußerst zuversichtlich stimmen. Etliche Vermieter gerade im südlichen Landkreis würden derzeit investieren, einige neue Übernachtungsmöglichkeiten kämen hinzu. Die wirtschaftliche Lage sei gut, Franken habe einen guten Ruf. Ein gutes Stück vom Kuchen werde man sich auch künftig abschneiden können.

Wobei: Touristisch betrachtet, ist der Landkreis dreigeteilt. Der Südosten (Greding) gehört zum boomenden Naturpark Altmühltal, Hilpoltstein/Allersberg und der Raum Spalt profitieren vom Seenland (wobei es Herbert Eckstein am liebsten wäre, wenn sich der Naturpark Altmühltal und das Seenland touristisch zusammenschließen würden). Der nördliche Landkreis gehört zum Einzugsbereich der Nürnberger Messe. Übrigens: Die Zahl der Geschäftsreisenden und derjenigen, die auf der Autobahn unterwegs sind und für eine Nacht einen Stopp einlegen, übersteigt die Zahl der klassischen Urlauber bei weitem.

Und: Der Landkreis buhlt nicht nur um Übernachtungsgäste, sondern auch um Tagesausflügler. „Anderswo hat man über diese Klientel schon mal die Nase gerümpft, bei uns waren sie nie verpönt“, sagt Eckstein und verweist auf das jahrzehntelange Engagement seines Hauses auf der Freizeit- und Gartenmesse sowie auf der Consumenta. Dort seien in aller Regel Messebesucher aus dem Großraum zu Gast, und die würden jedes Jahr mit neuen Angeboten gelockt.

Gruber nannte als Beispiele die Direktvermarkterzeitung „Original regional“, den Autobahnprospekt „Mach mal Pause“, die „Wind & Wetter“-Freizeittipps, den Tagesausflugsplaner „Mein perfekter Tag“, den Naturerlebnisführer „Natur pur“ und den Prospekt „Faszination Triathon im Landkreis Roth“. Der Ausdauersport ist und bleibt eines der Mega-Themen im Landkreis. Experten gehen davon aus, dass durch den Challenge in Roth, den weltweit größten Triathlon auf der Langdistanz, zwischen zehn und zwölf Prozent aller Einnahmen im Tourismus generiert werden.

Ebenfalls stark nachgefragt sind der Veranstaltungskalender 2015, eine Zusammenstellung aller Osterbrunnen im Landkreis (erstmals mit einer Osterbrunnen-Rallye mit der Wahl des schönsten Osterbrunnens und vielen Osterangeboten in der Gastronomie) sowie ein Prospekt zum Tag des offenen Ateliers im April.

Auf Qualität setzen

Laut Gruber setze man im Landkreis weiter verstärkt auf Qualität. Das gelte für die eigene Tourismusarbeit, aber auch für die Angebote. Der Archäologische Wanderweg Thalmässing sei inzwischen zertifizierter Premiumwanderweg, ebenso die Spalter Hügellandtour. „Das könnte Vorbild für andere werden“, so Gruber.

Darüber hinaus investiere der Landkreis viel in seine Museen. Zuletzt seien das völlig umgebaute „Fundreich Thalmässing“ und der Eisenhammer bei Eckersmühlen deutlich aufgewertet worden. „Wir wollen damit auch Impulse für die Gemeinden geben, diesen Weg der Qualitätsverbesserungen ebenfalls mitzugehen“, sagte Landrat Eckstein.

Ein gutes Beispiel dafür dürfte in den nächsten Wochen die Eröffnung des neuen Museums im Spalter Kornhaus werden. Thema: „HopfenBierGut“. Auch in Allersberg (Thema: Die früheren Drahtbarone) und in Rudelsdorf bei Kammerstein (Tabakmuseum) kommen demnächst neue Angebote hinzu. Darüber hinaus gibt es viele kleine private Sammlungen, die in einem neuen Museumsführer beworben werden.

Pläne für 2015

Auf der Agenda hat Gruber für 2015 und in den nächsten Jahren einen qualitativ hochwertigen Rad- und Wanderweg vom Rothsee zum Brombachsee und einen neuen Kulinarik-Führer. Darüber hinaus will man kleinen Vermietern, die beispielsweise nur eine oder zwei Ferienwohnungen haben, unter die Arme greifen. Für sie wird eine Muster-Homepage erstellt und damit der Zugang zum wichtigen Werbemedium Internet erleichtert.

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