Viele neue Anbieter beteiligten sich am 17. Regionalmarkt

12.10.2015, 07:19 Uhr
Viele neue Anbieter beteiligten sich am 17. Regionalmarkt

© Robert Schmitt

Der Kontakt zu zwei gekrönten Häuptern hat ihn wohl zu diesem kühnen Bild inspiriert. „Der Regionalmarkt, das ist wie eine Mischung aus Oktoberfest und Kammersteiner Waldmarkt“, stellte Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) fest, als er Spargelkönigin Miriam Adel aus Schwabach und Waldprinzessin Manja Rohm aus dem Rother Stadtteil Hofstetten vor dem Rathaus begrüßte.

Die Idee zu diesem Gipfeltreffen während des 17. Regionalmarkts hatte der Schwabacher Stadtförster Thomas Knotz gehabt, der die Begegnung an den Info-Pavillon der regionalen Förster und Holzproduzenten gelegt hatte. Gemeinsam mit Forstoberrat Christoph Kassian vom Amt für Landwirtschaft überreichte Knotz den beiden jungen Frauen große Waldsträuße und je ein Holzherz.

Viele neue Anbieter beteiligten sich am 17. Regionalmarkt

© Foto: Schmitt

Werbung für Engagement vor Ort

„Das Leben im Dorf lassen - für die Zukunft der Stadt.“ Mit dem Motto wollten die Initiatoren des Schwabacher Regionalmarkts zu einem Dialog über die Zukunft der Dörfer und ländlicher Regionen einladen. Dadurch will man die Gesellschaft aktivieren, sich für ihren Ort zu engagieren. „Denn das Engagement der Bürger vor Ort trägt dazu bei, dass sich in Dörfern und Städten ein lebenswertes Umfeld erhält“, erklärte Andreas Barthel vom Landschaftspflegeverband.

Der Regionalmarkt ist aus der Lokalen Agenda 21 entstanden und eine Veranstaltung im Rahmen des bundesweiten Aktionsbündnisses „Tag der Regionen“ mit bundesweit über 1200 Aktionen. Der Schwabacher Regionalmarkt war von Anfang an mit dabei.

Viele neue Anbieter beteiligten sich am 17. Regionalmarkt

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Neue Aussteller

Trotz seiner langen Tradition stoßen fast jedes Jahr neue Anbieter regionaler Produkte hinzu. Diesmal war Herbert Bub erstmals mit von der Partie. Der Landwirt aus Oberreichenbach baut seit gut drei Jahren Äpfel an, und zwar in Bio-Qualität nach besonders geprüften Maßstäben. Sein Musterprodukt ist ein Apfel, der heißt wie ein legendärer Rockstar: „Santana“ ist schön rot, leicht säuerlich und besonders geeignet für Allergiker.

Ebenfalls für eine außergewöhnliche Bezeichnung hat sich Familie Scholl aus Leutershausen entschieden: „Ziegenalarm“ heißt ihre Palette von Käsen aus Ziegenmilch und eigener Produktion, mit der sie in Schwabach Premiere feierten.

Gerlinde Jank war mit Wolle regional gehaltener Alpakas erstmals nach Schabach gekommen. Bei der „Kleinen Schleckerei“ von Alfred Götz waren Lebkuchen aus der Region im Angebot.

Ein Beispiel für eine regionale soziale Kooperation gab die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“.

Bauernverband wieder vertreten

Erstmals seit längerem war auch der Bauernverband wieder vertreten. Anhand zahlreicher Infotafeln und zweier Traktoren zeigte er die Entwicklung der Landwirtschaft seit 1950. „Die Produktivität hat enorm zugenommen, aber der Anteil am Einkommen, der für Lebensmittel aufgewendet wird, ist beständig geschrumpft“, erklärten Obmann Thomas Schmidt und Landtagsabgeordneter Volker Bauer (CSU) vor seinem renovierten roten Porsche-Traktor.

Ziel des Regionalmarkts ist es, ein kleines Gegengewicht zur Globalisierung zu schaffen: Der Handwerker, Landwirt oder Dienstleister aus der Region hat ein Gesicht. Er ist für den Kunden einschätzbar, seine Qualitätsarbeit und die Qualität seiner Produkte sind bekannt. Es sei eine Steigerung der Lebensqualität, wenn nicht jede Wurst und jeder Kuchen gleich schmeckt oder Keramik, Dekorartikel und Gartenobjekte nicht bei jedem gleich aussehen.

Notwendigen Preis bezahlen

Der Regionalmarkt solle einen Beitrag dazu leisten, die bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten. „Denn ohne diese geht auch unsere über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit ihrer Artenvielfalt, Hecken, Feldrainen und Obstbäumen weitgehend verloren“, so Biologe Barthel. Doch Qualität habe ihren Preis: „Nur wenn der Verbraucher bereit ist, für hochwertige Regionalprodukte auch den notwendigen Preis zu bezahlen, können die Bauern betriebswirtschaftlich überleben.“

www.tag-der-regionen.de

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