Wendelstein: Anbandeln beim Nasentanz

WENDELSTEIN - Musternd schaut er sie von oben bis unten an. Und was er sieht, gefällt ihm. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Und der Stoff für das Freilichttheater zur Wendelsteiner 750-Jahr-Feier.

«Ich glaub’, ich geh’ ins Kloster«, seufzt Kunigunde Kreuzer, hofft dann aber doch, «dass der Herrgott für mich einen aufgehoben hat.«

Er hat. Und nicht irgendeinen. Als der Nürnberger Schuhmachermeister und Meistersinger Hans Sachs 1519 zum «Nasentanz« auf die Wendelsteiner Kirchweih kommt, fällt ihm die erst 17-jährige Bäuerin vom Hof am Berg über der Schwarzach sofort ins Auge. Und er lässt es sie auch wissen: «Bist recht pfeffrig und hast ein schnelles Göschle.«

Dichter findet Bäuerin: Hans Sachs und Kunigunde Kreuzer sind das berühmteste Ehepaar in der Ortsgeschichte. Kreisheimatpfleger Manfred Horndasch hat aus dem historischen Stoff ein unterhaltsames Theaterstück gemacht.

Eine Premiere ist aber nicht nur der Zweiakter, sondern auch das Ensemble. Zum ersten Mal spielen die Laienspielgruppe Wendelstein, der Rauchklub Großschwarzenlohe, die Theatergruppe des Männergesangvereins Röthenbach und die Theatergruppe der Waldorfschule gemeinsam.

Die Figuren und ihre Darsteller: Kunigunde Kreuzer (Viktoria Findlay), Hans Sachs (Stefan Kniesburges), Katharina von Kreussen (Vanessa Wasinger), Margarethe Kötzler (Anna Sachers), Meisterin Helena Zeiner (Rita Ryrko), Meisterin Maria Reck (Sabine Zäpfel), Wirtin Dorothea Hirnlos (Martha Böttcher), Hausfrau (Brigitte Radon), Meister Hans Zeiner (Anni Kniesburges), Rotgießer Konrad Frank (Christian Bleisteiner), Gerichtsschreiber Nikolaus Nöttelein (Karl-Heinz Steger), Vormund Ulrich Strobel (Andreas Pfaller), Hirt Sebastian (Konrad Sailer). Zudem wirken vier Kärwaburschen aus Großschwarzenlohe mit. Ein Mädchenquartett der Waldorfschule sorgt für die Live-Musik. Das Bühnenbild hat Manfred Kafitz gestaltet.

Die drei Aufführungen beginnen am Freitag, Samstag und Sonntag, jeweils um 20 Uhr, am Festplatz in der Mühlstraße. Die Nachmittagsvorstellung entfällt. Bei schlechtem Wetter wird in der Aula der Waldorfschule, In der Gibitzen, gespielt. Karten (6 Euro, ermäßigt 3 Euro) an der Abendkasse oder im Vorverkauf an der Kasse im Neuen Rathaus.