Wie ein Landwirt und seine Sponsoren die Bienen retten
18.7.2020, 05:58 UhrVergangenes Jahr wurde das Volksbegehren "Rettet die Bienen" mit großem Zuspruch der Bevölkerung angenommen. Damals wurden unter den Landwirten Stimmen laut, die beklagten, dass diese Initiative die Bauern als fast alleinig Schuldige an Artensterben und Naturzerstörung sah. Es gab sogar Vorwürfe, dass diejenigen, die dieses Volksbegehren befürworteten, sich durch Ihre Unterschrift aus der Verantwortung zögen ohne selbst die eigenen Lebensgewohnheiten zu hinterfragen.
Dem 53-jährigen Landwirt Helmut Schmidt, der auch den Bauernladen in Schwabach betreibt, war es wichtig, diese gegenseitigen Anschuldigungen in ein gemeinsames Vorgehen zur Verbesserung der Lebensgrundlage von Bienen und Insekten umzulenken.
"Ich wollte herausfinden, ob es den Leuten 60 Euro im Jahr wert wäre, wenn ich ihnen 100 Quadratmeter meines Ackers mit einer Mischung aus 40 Blumenarten aussäe und diese auch pflege", so Schmidt. Tatsächlich waren ohne größere Werbemaßnahmen 23 Kunden bereit, 24 Felder, also 2400 Quadratmeter, zu buchen.
Zum Lohn gibt's echten Blühfeld-Honig
Der Geschäftsmann wollte diesen Sponsoren aber neben dem Nutzen für die Natur auch eine Gegenleistung anbieten. Als Honiglieferant im Bauernladen ist der Imker Hans Roßbacher aus Rednitzhembach schon lange ein zuverlässiger Partner. Er war sofort bereit, zwei seiner Bienenvölker aufzustellen, sowie eine separate Blühfeld-Honig-Edition zu schleudern. Zur Freude aller Teilnehmer erhielt jeder ein 500-Gramm-Glas Honig, die restlichen 36 Gläser waren schnell verkauft.
Die Begeisterung war so groß, dass fast alle Beteiligten bereit waren, die mehrjährige Blumenwiese weiter zu fördern. Es kamen 2020 noch weitere Interessenten dazu, so dass nochmals neue Blühfelder angelegt werden konnten. Ein Kunde erteilte einen Großauftrag, indem er elf Felder für seine Frau als Geburtstagsgeschenk orderte. Insgesamt betreut Schmidt aktuell 4300 Quadratmeter Blumenwiese, die an seinen Ackerrändern eine Gesamtlänge von knapp 800 Metern einnehmen.
Selbstverständlich kann man die mit Namensschild markierten Flächen jederzeit besichtigen. Überdies konnte man sich am 5. Juli bei einer gemeinsamen Hof- und Felder-Besichtigung in Adelmannsdorf bei Wolframs-Eschenbach informieren. Neben den Honigbienen tummeln sich noch jede Menge anderer Insekten und Schmetterlinge auf den Flächen. Wer gerne 2021 neu einsteigen möchte kann sich per Mail an bauernladen-sch@t-online.de bereits jetzt vormerken lassen.
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