Wieder schließen in Schwabacher Innenstadt Fachgeschäfte
20.11.2015, 08:23 Uhr„Alles hat seine Zeit! Wir sagen Danke.“ Mit diesem Text wies Wolfgang Frenzel auf den Räumungsverkauf von Wäsche + Mode Kessler hin, der am 9. November begonnen hat. „Es ist wirklich so, dass alles seine Zeit hat“, sagte der Geschäftsinhaber im Gespräch mit dem Tagblatt. „Irgendwann muss Schluss sein“, meint Frenzel, der vor 33 Jahren das Fachgeschäft von Jean Kessler übernommen hat.
Nachfolger kommt aus dem Textilbereich
Der Laden ist bereits vermietet. Wohl im Februar zieht der neue Mieter ein, dessen Namen Wolfgang Frenzel noch nicht verraten will. „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, sagt der 66-Jährige. Er könne aber versichern, dass das Geschäft gut vermietet ist. Schon die Sanierungssatzung der Stadt Schwabach schreibe vor, dass hier kein Sex-Shop oder irgendwas Windiges einziehe, schmunzelt Frenzel und lässt dann doch durchblicken, „dass es Textil bleibt.“
Ende des Jahres schließt Wäsche + Mode Kessler also endgültig. Im Januar, so der Besitzer, stünden Rückbauarbeiten an. Dann heiße es für ihn endgültig Abschied nehmen von einem erfüllten Berufsleben, das ihm „viel Spaß und Freude“ bereitet hat. „Es war aber manchmal auch ganz schön anstrengend, räumt Frenzel ein, weshalb er sich auf den Ruhestand auch freuen könne.
„Abgekartetes Spiel“
Schon Ende November schließt LesensArt, vorher Weltbild, seine Pforten.
Der Abverkauf ist in vollem Gange. Zurück bleiben enttäuschte Beschäftigte, die in der Insolvenz von LesensArt ein „abgekartetes Spiel“ sehen, wie in einem Bericht des Börsenblattes des Deutschen Buchhandels nachzulesen ist. Es wird vermutet, dass sich Investor Walter Droege mit dem Verkauf eines Teil des Filialnetzes von Weltbild plus an einen „Abwickler“ um einen Sozialplan drücken wollte. „LesensArt war bloß eine Scheinfirma, um Personal loszuwerden“, meinen nach dem Börsenblatt-Artikel viele Mitarbeiter der Buchhandelskette.
Wer in die Räume am Marktplatz einziehen wird, steht noch nicht endgültig fest. Die Information, dass die Targobank neuer Mieter sein wird, will Philipp Beißer aus der Rechtsanwaltskanzlei Fürbeth nur insofern bestätigen, „dass es eine Korrespondenz gibt.“
Bruno Fetzer, Quartiersmanager für die Altstadt und Vorsitzender der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach, freut sich, dass es zurzeit praktisch keine Ladenleerstände in der Innenstadt gibt. Er ist „hundertprozentig überzeugt, dass Wolfgang Frenzel einen würdigen Nachfolger für sein Geschäft gefunden hat“, und er ist natürlich gespannt, was mit der Weltbildfiliale geschieht.
Fetzer weiß, dass es in dem früheren Schuhgeschäft Beck (am Rathauseck) „wohl keinen Einzelhandel mehr geben wird“, nachdem das Haus verkauft wurde.
Er freut sich aber, dass es aufgrund seiner Vermittlungsbemühungen eine neue Lösung für das Geschäft Auf der Aich 1-3 geben wird (vorher „schenk exquisit wohnen“, jetzt in der Rathausgasse). Hier wird das „Haus der Gesundheit – Sanitätshaus Löwer“ einziehen, das momentan noch im Ärztehaus am Stadtkrankenhaus beheimatet ist.
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