Schlachtung oft einzige Lösung
Seuche in Franken: Rinderherpes legt ganzen Betrieb lahm
29.01.2025, 08:58 UhrIn einem Rinderbestand im Landkreis Ansbach ist die sogenannte Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) nachgewiesen worden. Die durch Herpesviren übertragene Krankheit betrifft ausschließlich Rinder und kann immer wieder ausbrechen. Der betroffene Betrieb, in dem rund 160 Tiere gehalten werden, wurde gesperrt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Ansbach. Rinder dürfen den Bestand nicht verlassen - außer zur Schlachtung.
Früherkennung ist entscheidend
Nach Angaben des Veterinäramts am Landratsamt Ansbach wurde der aktuelle Ausbruch früh entdeckt. Bisher sind 18 von den 160 Tieren infiziert. "Das zeigt, dass die Landwirte besonders aufmerksam auf Krankheitshinweise der Tiere in den Beständen achten und ihre Untersuchungspflichten ernst nehmen", so Ralf Zechmeister, Leiter des Veterinäramtes. Die schnelle Reaktion der Behörde sei entscheidend, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
IBR ist für Menschen und andere Tierarten ungefährlich, stellt jedoch für Rinder eine ernstzunehmende Gefahr dar. Die Herpesviren verbleiben lebenslang im Körper der Tiere und können bei Stress oder einem schlechten Immunsystem erneut ausbrechen. Infizierte Rinder scheiden dann eine große Menge Viren aus, etwa über den Speichel und können so innerhalb weniger Tage ganze Bestände anstecken.
Maßnahmen zur Eindämmung
Um diese ständige Ansteckungsgefahr zu bekämpfen, müssen die infizierten Rinder aus dem Bestand entfernt werden. In den meisten Fällen erfolgt dies durch Schlachtung, sofern die Tiere ansonsten gesund sind. Erst 30 Tage nach dem Entfernen des letzten infizierten Rinds wird ein Bluttest bei den verbleibenden Tieren durchgeführt. Fällt dieser negativ aus, wird die Betriebssperre aufgehoben.
Mit Blick auf aktuelle Tierseuchenausbrüche wie der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg sei es, laut Zechmeister, gut zu wissen, dass die Alarmierungswege stabil funktionieren.
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