Sophia L.: Spanische Polizei findet neue Hinweise
25.6.2018, 12:02 UhrWie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, waren sich die spanischen Ermittler am Wochenende nahezu sicher, dass es sich bei der im Baskenland gefundenen Leiche um die vermisste Tramperin Sophia L. aus Leipzig handelt.
Der Verdacht erhärtet sich vor allem aus folgendem Grund: Die spanische Polizei hat inzwischen Hinweise darauf gefunden, dass sich der festgenommene Fernfahrer in der Nähe des Leichenfundortes aufgehalten haben soll. Sophia L. war am 14. Juni in Schkeuditz in den Lkw des Fernfahrers gestiegen. Danach verlor sich ihre Spur. Wie die spanische Zeitung El Correo nun berichtete, zahlte der Lkw-Fahrer in der Nähe der Fundstelle bei Andoin mit seiner Kreditkarte - vermutlich an einer Tankstelle.
Weiterhin berichtete die Zeitung, dass die spanischen Gerichtsmediziner der Meinung sind, dass das Opfer schon vor rund zehn Tagen umgekommen sein könnte. Das würde zur Hypothese der deutschen Polizei passen, die davon ausgeht das Sophia L. in Oberfranken getötet wurde - möglicherweise auf dem Autobahnplatz Sperbes an der A9 bei Betzenstein. Danach hätte der Fernfahrer die Leiche durch halb Europa gefahren, bevor er sie womöglich im Baskenland ablegte.
Inzwischen hat die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Bayreuth den Fall übernommen. Mehrere deutsche Polizeibeamte sind am Montag in Spanien angekommen. Zwei Ermittler der Kriminalinspektion Bayreuth seien am späten Vormittag in Spanien gelandet, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Bayreuth. Unterstützt wird das Team von Beamten der Leipziger Polizei.
Sophia L. war auf dem Weg nach Nürnberg um von dort aus in ihre Heimat Amberg weiterzufahren. Mittels Videoaufnahmen und Zeugenaussagen stehe fest, dass es sich bei dem Lastwagen um den später in Spanien ausgebrannt gefundenen Lkw handle, hatte die Bayreuther Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Der 41-jährige Fernfahrer wurde festgenommen und wartet nahe der spanischen Hauptstadt Madrid auf seine Auslieferung nach Deutschland, der er laut der spanischen Nachrichtenagentur Efe bereits zugestimmt hat.
Der Fall Sophia - eine Chronologie der Ereignisse:
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