Staatsanwalt prüft Ermittlungen gegen „Zwölf Stämme“
21.5.2012, 15:05 Uhr„In diesem frühen Stadium könne man allerdings noch nichts Konkretes sagen“, stellte Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai am Montag klar. „Die Vorwürfe gegen die Gruppe “Zwölf Stämme“ sind uns bekannt“, sagte er der dpa.
„Nun müssen wir prüfen, ob strafrechtlich relevante Sachverhalte vorliegen.“ Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ mit Bezug auf die Aussagen mehrerer ehemaliger Schüler berichtet, komme es für die Kinder der Gemeinde immer wieder zu massiver Gewalt durch Stockschläge und Rassenkunde gehöre im Unterricht zur Tagesordnung.
Ein Vertreter der Gemeinde in Klosterzimmern wollte sich zu den Vorwürfen auf dpa-Anfrage am Montag zunächst nicht äußern, kündigte aber eine baldige öffentliche Stellungnahme der Gemeinschaft an. Die Gruppe „Zwölf Stämme“ war bereits im Jahr 2004 juristisch aufgefallen, da die Mitglieder ihre Kinder von staatlichen Schulen fernhielten und dafür sogar Erzwingungshaft in Kauf nahmen.
Der Vorwurf, dass Schulkinder geschlagen und rassistische Inhalte gelehrt würden, sei der Staatsanwaltschaft allerdings neu, sagte Nickolai. Das bayerische Kultusministerium kündigte bereits eine konsequente Überprüfung an. Allerdings habe das örtliche Schulamt die private Ergänzungsschule in Klosterzimmern etwa zehn Mal im Halbjahr besucht und bisher keine Hinweise auf Körperverletzung oder rassistische Äußerungen gefunden.
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