StUB: Streckenverlauf wird wohl im Januar bekanntgegeben

26.11.2019, 05:52 Uhr

Seit weit mehr als 25 Jahren wird über eine Straßenbahn im Raum Erlangen diskutiert. Doch nach wie vor sind längst nicht alle Aspekte rund um dieses zentrale Infrastrukturprojekt geklärt, das mittlerweile Stadt-Umland-Bahn (StUB) heißt, von Nürnberg bis Herzogenaurach fahren soll und mindestens 300 Millionen Euro kosten wird.

Zuletzt flatterten den Verantwortlichen im StUB-Zweckverband, der die Bahn plant, baut und später betreibt, erneut fast 70 Fragen auf den Tisch. "Im Wesentlichen handelte es sich um Nachfragen zu Datengrundlage, technischer Machbarkeit oder verkehrlichen Wirkungen", sagt Stefanie Dietz, Kommunikationsmanagerin im StUB-Zweckverband.

Geschickt hat die Fragen an die StUB-Planer die als Landesplanungsbehörde zuständige Regierung von Mittelfranken. Grundlage dafür waren auch Bedenken und Vorschläge, die Bürger, Kommunen und Behörden im laufenden Raumordnungsverfahren eingebracht hatten, nachdem sie die Straßenbahnpläne eingesehen hatten.

Nicht jeder kann sich demnach vorstellen, dass Fahrspuren der viel frequentierten B4 zwischen Erlangen und Nürnberg stellenweise der StUB weichen könnten. Andere interessieren sich dafür, wie sich StUB und Radschnellwege kombinieren lassen oder wie reibungslose Umstiege vom Bus auf die Bahn umsetzbar sind. Offen ist auch noch, ob die StUB die A73 im Bereich des Erlanger Großparkplatzes über- oder unterquert. Aus planerischer und technischer Sicht ist beides möglich, sagt Florian Gräf, technischer Leiter des StUB-Zweckverbands. "Hier erhoffen wir uns eine Empfehlung der Regierung."

In den vergangenen zwei Jahren erarbeiteten die StUB-Verantwortlichen 100 Varianten "im Dialog mit den Bürgern", so Gräf. Nach der Prüfung liegt als Ergebnis "die unter Abwägung sämtlicher Kriterien beste Streckenführung für die StUB vor".

Momentan wägt die Regierung die zentralen Belange des Vorhabens gegeneinander ab. Wie wirkt sich die geplante Straßenbahn auf Verkehrssituation und Siedlungsentwicklung aus, wie auf Natur und Landschaft? Nach Ende dieses Prozesses legt die Regierung die landesplanerische Beurteilung vor, ein wichtiger Meilenstein im Planungsprozess, wie Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des StUB-Zweckverbands, erklärt: "Die landesplanerische Beurteilung kann eine Befürwortung unseres Vorhabens mit und ohne Auflagen beinhalten und theoretisch auch eine Ablehnung." Die Regierung selbst will sich zu einzelnen Sach- und Rechtsfragen erst nach Vorliegen der Beurteilung äußern, teilt ein Sprecher mit.

Im Januar soll es so weit sein. Das Ergebnis, die Festlegung der groben Streckenführung, wird Bürgern bei einer Infoveranstaltung vorgestellt. "Erst dann können wir in die Detailplanung einsteigen", kündigt Gräf an. Festgelegt wird dann die Lage der Haltestellen. Gehen wird es auch um Unterführungen und Brücken.

Ein Wörtchen mitzureden haben Bürger und Verbände ebenfalls bei der umstrittenen Querung des Regnitzgrundes in Erlangen. Wie die Brücke, auf der die StUB-Trasse verläuft, letztlich aussieht, soll ein Wettbewerb klären helfen. In diesem werden ab März architektonische und ingenieurtechnische Konzepte für den sensiblen Bereich erarbeitet.

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