Thema Pelz: Wir haben Fakten gesammelt

13.3.2017, 05:52 Uhr
Der Umsatz der Pelzbranche in Deutschland lag im Jahr 2015 bei einer Milliarde Euro. Das ist etwas weniger als in den vorangegangen Jahren. Anfang der 2000er Jahre und in den Folgejahren der Wirtschaftskrise lag die Zahl bei knapp unter einer Milliarde Euro.
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Der Umsatz der Pelzbranche in Deutschland lag im Jahr 2015 bei einer Milliarde Euro. Das ist etwas weniger als in den vorangegangen Jahren. Anfang der 2000er Jahre und in den Folgejahren der Wirtschaftskrise lag die Zahl bei knapp unter einer Milliarde Euro. © Eduard Weigert

Die teuersten Felle kommen aus Auktionshäusern in Dänemark, Finnland, den USA, Kanada und Russland.
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Die teuersten Felle kommen aus Auktionshäusern in Dänemark, Finnland, den USA, Kanada und Russland. © Eduard Weigert

Pelzmode ist ein umstrittenes Thema. Immer wieder tauchen Dokumentationen von Pelzfarmen in Asien, aber auch Europa auf, die zeigen, dass Haltungsbedingungen nicht eingehalten werden.
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Pelzmode ist ein umstrittenes Thema. Immer wieder tauchen Dokumentationen von Pelzfarmen in Asien, aber auch Europa auf, die zeigen, dass Haltungsbedingungen nicht eingehalten werden. © privat

Tierschützer kritisieren die Zustände.
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Tierschützer kritisieren die Zustände. © Stefan Hippel

Bis vor kurzem gab es noch sechs Nerzfarmen in Deutschland, die vor allem im Norden angesiedelt sind. Laut Deutschem Pelz-Institut sind es nun nur noch drei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Nordrheinwestfalen.
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Bis vor kurzem gab es noch sechs Nerzfarmen in Deutschland, die vor allem im Norden angesiedelt sind. Laut Deutschem Pelz-Institut sind es nun nur noch drei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Nordrheinwestfalen. © Eduard Weigert

Welcher Pelz wird am häufigsten gekauft? "Die Pelzbranche ist etwas anders als Modebranche", sagt Susanne Kolb-Wachtel vom Deutschen Pelz-Institut. "In der Pelzbranche gehen leichte Pelze gut: Nerz, Fuchs und Swakara, das sind Schafe aus Namibia."
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Welcher Pelz wird am häufigsten gekauft? "Die Pelzbranche ist etwas anders als Modebranche", sagt Susanne Kolb-Wachtel vom Deutschen Pelz-Institut. "In der Pelzbranche gehen leichte Pelze gut: Nerz, Fuchs und Swakara, das sind Schafe aus Namibia." © Eduard Weigert

In der Modebranche gibt es laut Deutschem Pelz-Institut seit etwa sechs Jahren einen Megatrend, der anhält: Fellkragen, gefertigt aus finnischen Füchsen, Kojoten, finnischen oder chinesischen Marderhunden.
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In der Modebranche gibt es laut Deutschem Pelz-Institut seit etwa sechs Jahren einen Megatrend, der anhält: Fellkragen, gefertigt aus finnischen Füchsen, Kojoten, finnischen oder chinesischen Marderhunden. © Gaetano Piazzolla/dpa

Kürschner verarbeiten Felle zu Pelzbekleidung und Pelzprodukten. Die einzige Berufsschule in Deutschland, die Unterricht für angehende Kürschner anbietet, ist in Fürth: Die Auszubildenden aus ganz Deutschland haben während ihrer dreijährigen Ausbildung jeweils elf Wochen lang Blockunterricht an der Staatlichen Berufsschule I.
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Kürschner verarbeiten Felle zu Pelzbekleidung und Pelzprodukten. Die einzige Berufsschule in Deutschland, die Unterricht für angehende Kürschner anbietet, ist in Fürth: Die Auszubildenden aus ganz Deutschland haben während ihrer dreijährigen Ausbildung jeweils elf Wochen lang Blockunterricht an der Staatlichen Berufsschule I. © Eduard Weigert

Es gibt immer weniger Kürschnereien in Deutschland und auch weniger Auszubildende, die dieses Handwerk lernen.
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Es gibt immer weniger Kürschnereien in Deutschland und auch weniger Auszubildende, die dieses Handwerk lernen. © Eduard Weigert

Dieser bunte Nerzmantel besteht aus vielen einzelnen Fellresten. Die Fellstücke werden gesammelt und dann zusammengenäht - das wird Tafelware genannt.
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Dieser bunte Nerzmantel besteht aus vielen einzelnen Fellresten. Die Fellstücke werden gesammelt und dann zusammengenäht - das wird Tafelware genannt. © Eduard Weigert

Im Geschäft Pelz-Böck in Nürnberg (Bild) gibt Pelz in verschiedenen Formen. Eines der günstigsten Angebote: ...
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Im Geschäft Pelz-Böck in Nürnberg (Bild) gibt Pelz in verschiedenen Formen. Eines der günstigsten Angebote: ... © Eduard Weigert

... Eine Naturlammjacke für 500 Euro. Eines der teuersten Angebote: Ein Mantel aus Zobel, einer Marderart, für 15.000 Euro.
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... Eine Naturlammjacke für 500 Euro. Eines der teuersten Angebote: Ein Mantel aus Zobel, einer Marderart, für 15.000 Euro. © Eduard Weigert

Pelzmode ist teuer. Dafür sei sie nachhaltig, sagen Mitarbeiter der Pelzbranche. Denn ein Pelzmantel soll bis zu 50 Jahre lang halten.
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Pelzmode ist teuer. Dafür sei sie nachhaltig, sagen Mitarbeiter der Pelzbranche. Denn ein Pelzmantel soll bis zu 50 Jahre lang halten. © Eduard Weigert

Überraschend: Bei den Kunden spielt der Tierschutz anscheinend kaum eine Rolle. Eine bundesweite Studie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Ravensburg vom Januar 2017 kam zu diesem Ergebnis. 76 Prozent der Kunden, die sich bewusst für echten Pelz entschieden, kannten Medienberichte über Tierleid auf den Pelzfarmen.
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Überraschend: Bei den Kunden spielt der Tierschutz anscheinend kaum eine Rolle. Eine bundesweite Studie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Ravensburg vom Januar 2017 kam zu diesem Ergebnis. 76 Prozent der Kunden, die sich bewusst für echten Pelz entschieden, kannten Medienberichte über Tierleid auf den Pelzfarmen. © Eduard Weigert

Mehr als 60 Prozent der befragten Echtpelz-Träger kauften gezielt Fell vom Tier statt künstliches Fell. "Die wichtigsten Gründe sind Aussehen, Tragekomfort, wie es sich anfühlt, und Preis-Leistungs-Verhältnis", fasst Studienleiter Bodo Möslein-Tröppner das Konsumentenverhalten zusammen.
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Mehr als 60 Prozent der befragten Echtpelz-Träger kauften gezielt Fell vom Tier statt künstliches Fell. "Die wichtigsten Gründe sind Aussehen, Tragekomfort, wie es sich anfühlt, und Preis-Leistungs-Verhältnis", fasst Studienleiter Bodo Möslein-Tröppner das Konsumentenverhalten zusammen. © B4601/_Francisco Seco

Ein neues Label soll Kunden Orientierung geben: Das Logo "We prefur" soll heimische Pelze kennzeichnen, die durch kontrollierte Jagd entstanden sind. Bislang wurden in Bayern 97 Prozent der Rotfuchsfelle einfach weggeworfen.
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Ein neues Label soll Kunden Orientierung geben: Das Logo "We prefur" soll heimische Pelze kennzeichnen, die durch kontrollierte Jagd entstanden sind. Bislang wurden in Bayern 97 Prozent der Rotfuchsfelle einfach weggeworfen. © Felix Kästle/dpa

Nun haben sich Jäger und Kürschner zusammengetan. Pelz von Tieren, die wegen der Raubwildregulierung sowieso getötet werden, wird weiterverwendet und ist durch das Label "We Prefur" vom Zentralverbands des deutschen Kürschnerhandwerks gekennzeichnet.
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Nun haben sich Jäger und Kürschner zusammengetan. Pelz von Tieren, die wegen der Raubwildregulierung sowieso getötet werden, wird weiterverwendet und ist durch das Label "We Prefur" vom Zentralverbands des deutschen Kürschnerhandwerks gekennzeichnet. © Zentralverband des deutschen Kürschnerhandwerks