Bei gutem Wetter
Tipps für tolle Tagesausflüge in der Metropolregion
20.5.2023, 12:26 UhrDie Metropolregion Nürnberg umfasst so ziemlich genau die Distanzen, für die sich ein Tagesausflug mit Auto, Bus oder Bahn im Umkreis von rund 130 Kilometern um Nürnberg noch lohnt. Dazu zählen wir auch das Altmühltal, das zum Teil zu Oberbayern gehört, aber vom Tourismusverband Franken gemanagt wird, das wunderschöne Naabtal und - wer noch 30 Kilometer draufpackt - sogar noch den südlichen Thüringer Wald.
Wir nennen Ihnen hier nicht die naheliegenden Klassiker wie Fränkische Schweiz oder Frankenalb, die die meisten von uns kennen dürften. Denn nur ein Stückchen weiter liegen oft verborgene Perlen, auf die man erstmal kommen muss - meist sind sie viel weniger überlaufen als die bekannten Ziele.
Der Platz verbietet es, hier alle Orte aufzuführen, daher sind diese Tipps nur ein kleiner "Rundumschlag". Viel mehr Ziele finden Sie bei unseren Ausflugstipps in die Umgebung.
Spannende Tagesausflüge in Nordbayern
Mainfranken steht für Weinfranken. Nicht nur im Spätsommer und Herbst, wenn die Trauben an den Weinstöcken hängen und die Wanderer im Vorübergehen schon mal naschen können, ist dieser Teil Unterfrankens ein tolles Ziel. Besonders beliebt ist die Mainschleife bei Volkach, bei einer Rundwanderung müssen Sie etwa zwischen Nordheim und Escherndorf die Seilfähre nehmen. Für Fußgänger kostet sie nur ein paar Cent, und gleich neben der Anlegestelle auf Nordheimer Seite liegt ein kleiner öffentlicher Badestrand mit Strandkörben - und ein Stück dahinter ein paar Baggerseen.
Weiterer Tipp: Zeil am Main in den südlichen Hassbergen, fachwerkhübsch, weinselig und zusätzlich mit dem tollen Brauereibiergarten Göller gesegnet. Ein Städtetrip nach Würzburg lohnt sich sowieso, prima Einstieg: ein Schoppen Silvaner im Stehen auf der alten Mainbrücke.
Coburg und der fränkisch-thüringische Rennsteig: Dort, wo Franken thüringisch ist und Thüringen fränkisch spricht, gibt´s - direkt auf dem Coburger Marktplatz über Kiefernzapfen gebraten - die besten Bratwürste der Welt, viel Kultur und wanderbare Natur am südlichen Thüringer Wald.
Die Region erstreckt sich vom nördlichen Rande des Oberen Maintals und das Rodachtal bis hin zum Rennsteig voller Wanderwege, historischen Städten, Schlössern, Burgen, Thermen und fränkischer Braukultur. Nur ein Stück hinter der Landesgrenze geht´s in Schleusingen von der A73 immer höher hinauf in den Wald bis ins Biosphärenreservat Vessertal oder weiter zum Schneeberg beim Waldgasthof Schmücke.
Der Frankenwald steht ein wenig im Schatten des Thüringer Waldes und des Fichtelgebirges. Er wirbt mit dem Slogan "Wandern, Kultur und Genuss in Franken" und gilt genau in diesen Bereichen noch immer als unprätentiöser Geheimtipp. Immerhin geht diese südöstliche Fortsetzung des Thüringer Waldes bis 795 Meter hinauf und erstreckt sich über 925 Quadratkilometer vom Obermain bei Kulmbach und über Kronach bis ins Bayerische Vogtland um Hof.
Hier können Sie ein Floß bauen und damit über die Rodach fahren, Radeln oder durchs wildromantische Höllental wandern. 2015 wurde er als erste Region in Bayern und größtes Gebiet in Deutschland mit dem Siegel "Qualitätsregion Wanderbares Deutschland" zertifiziert. Und wer mit Kindern auf die Sommerrodelbahn - falls geöffnet - geht, kann danach in einen der vielen Badeseen springen.
Ein Stück näher liegt mit dem Fichtelgebirge an der A9 unser fränkisches Hausgebirge mit dem immerhin 1024 Meter hohen Ochsenkopf und dem 1051 Meter hohen Schneeberg - inzwischen ein 1020 Quadratkilometer großer Naturpark voller Rad- und Wanderwege. Bischofsgrün ist eines der Zentren für Wanderungen auf den Ochsenkopf, hier fährt in normalen Zeiten auch im Sommer der Lift und bringt Wanderer, Mountainbiker und Kletterer hinauf.
Am Rande liegt das Felsenlabyrinth Luisenburg bei Wunsiedel - kaum einer weiß, dass es das größte Felsenlabyrinth Europas ist - und ein echtes Erlebnis für Familien mit Kindern. Eine nette Rundwanderung führt zum Berggasthof Kösseine und zurück. In Fichtelgeburge gibt es sogar 13 Badeseen.
Südöstlich schließt der Oberpfälzer Wald an, an der Grenze zu Tschechien ist er der nordwestliche Ausläufer des Bayerischen Waldes mit vergleichbar guten Wandermöglichkeiten etwa zu Druidensteinen oder auf Panoramawegen - mancherorts wartet anschließend eine Einkehr mit Zoigl-Bier.
Tolle Alternative zum Fränkischen Seenland ist das Oberpfälzer Seenland zwischen Schwandorf und Wackersdorf mit ähnlicher Infrastruktur und viel mehr Seen. Eine Perle ist das verwunschene Naabtal mit dem Künstlerstädtchen Kallmünz - wie Regensburg hat es eine uralte Steinbrücke, liegt angeschmiegt an Jurafelsen und hat gleich zwei Brauereigasthöfe.
Das Altmühltal ist uns fast so bekannt wie die Fränkische Schweiz - Wanderer finden hier ähnlich spektakuläre Wanderwege entlang von Jurafelsen (einst tropische Korallenriffe), zu Burgen und am Wasser entlang. Die Gegend ist weltberühmt für ihre Versteinerungen, Familien können leicht einen ganzen Tag in einem der Schausteinbrüche verbringen, wo sie vielleicht selbst mit Hammer und Meißel einen Archaeopterix nach gut 150 Millionen Jahren ans Licht holen.
Entlang der Altmühl führen Radwege mit prima Infrastruktur, darunter einige schöne Biergärten. Der Pfraundorfer See an der Kratzmühle zwischen Kinding und Beilngries ist die oben erwähnte Alternative zum Rothsee. Nur zwei A9-Autobahnabfahrten dahinter liegt er am Fuß eines alten Jura-Riffs, hat große Liegewiesen, eine Badeinsel und glasklares Wasser.
Unser Rundumschlag endet im Westen im Romantischen Franken mit seinen mittelalterlichen Reichsstädten wie Dinkelsbühl oder Rothenburg im lieblichen Taubertal. Davor liegen aber nicht minder hübsche Orte wie das mittelalterliche Wolframs-Eschenbach oder das hübsche Merkendorf mit dem Naturbad an der Weißbachmühle. Auch durch diesen Teil Frankens führt der Altmühltal- und der Wörnitz-Radweg.
Alle Touren lassen sich natürlich prima nach einer netten abendlichen Einkehr anderntags mit einem Ausflug in der Nähe Ihres Ziels kombinieren und zu Mehrtagestrips aufblasen.